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Robert, Carl [Gefeierte Pers.]
Aus der Anomia: archaeologische Beitraege ; Carl Robert zur Erinnerung an Berlin dargebracht — Berlin, 1890

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https://doi.org/10.11588/diglit.12723#0040
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Theseus und Peirithöos.

Von
Johannes Toepffer.

Die Dichtung vom gewaltigen Kampfe der Lapithen und
Kentauren am Vermählungsfeste des Peirithöos ist eine der frü-
hesten und urwüchsigsten Schöpfungen der vorhomerischen Sagen-
poesie. Die Heimat dieser uralten cchtgriechischcn Sage ist die
Wiege der hellenischen Stämme, Thessalien. Für uns sind die
Heldengesänge der Vorzeit, denen die Kentauromachie ihre volks-
tümliche Bedeutung und Verbreitung verdankt, verschollen. Nur
ihren Inhalt können wir noch freilich mehr ahnen als herstellen
aus verschiedenen Anspielungen der auf uns gekommenen epischen
Gedichte. Diese liefern den untrüglichen Beweis, dafs jene Ge-
sänge lange früher Verbreitung gefunden haben, als die Lieder
vom Zuge der Griechen nach Asien und ihren Kämpfen vor Ilion
in Umlauf kamen. Die Helden der Kentauromachie gehören einer
entschwundenen, stärkeren Generation an, als die Streiter der
Ilias: nicht Männer von gleicher Körperbildung und gleicher
Waffenrüstung sind ihre Gegner, sondern die (f>rjQSQ ogeazwoi, die
gewaltigen Riesen der Wälder und Berge Thessaliens. Als Haupt-
helden der Kentauromachie erscheinen die beiden Göttersöhne
(&£oiv iQixvdea zexva) Theseus und Peirithöos. Schon die alte
Volkssage kannte die später so populäre Verbindung dieses
Heroenpaares und seine Teilnahme am Kentaurenkampfe.
 
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