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Rochow, Friedrich Eberhard von
Der Kinderfreund: Ein Lesebuch zum Gebrauch in Landschulen (Zweyter Theil) — Basel: bey Gebrüdern von Mechel, 1780 [VD18 90783441]

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https://doi.org/10.11588/diglit.49137#0046
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Z8 W ) o ( D
Zv. Verachtung des Gemeinenbestens bringt
oft eignen Schaden.
/As war einmal ein Dorf voll unverständiger bö-
ser Bauern , die in Feindschaft mit einander
lebten. An ihrem Acker floß ein Strom, der einst
überlief, und den Damm (Wuhr) durchbrach. Des
einen Bauern Acker lag gerade bey dem Loche des
Dammes, und litte grossen Schaden. Er that sein
möglichstes, um das Loch im Damme zu stopfen.
Aber cs war für eine Familie zu viel Arbeit; und
die andern wollten ihm nicht helfen, weil es ihnen
noch keinen Schaden brachte, und weil keiner des an-
dern Freund war, oder das gemeine Beste suchte.
Endlich ward das Loch so breit und so tief, daß
der ganze Fluß da hinaus stürzte, und über alle
Aecker des Dorfs verfloß. Da gieng denn das
ganze Dorf zu Grunde.
Hatten nun die thörichten Bauern einander bey
Zeiten geholfen; so wäre ihr Schade nicht so groß
geworden, und ste wären im Wohlstände geblieben.
zi. Die bösen Scheundrescher.
/Ain Herr hatte ein Gut, worauf viele Tagelöh.
ncr wohnten. Damit diese Leute Brodt haben
sollten; so ließ er unter andern alles Getreide um
Viertelzahl, das ist, etwa» um den i4ten Vier-
tel von diesen Tagelöhnern ausdreschen, da er es
doch
 
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