§8 M)o(D
vornehmen Leute schlimme Sitten. Sie lieben dis
WoUüfte, die Ausgelassenheit und andere Laster; Ih-
re Dienstboten nehmen diese Sitten an sich, werden
träg und vertrunken, gewöhnen sich an eine kost-
bare und faule Lebens-Art, sparen nichts vor;
und wenn sie denn alt werden und nicht mehr die-
nen können, so haben sie keinen Heller um sich
durch zu bringen, und müssen elendiglich zu Grun-
de gehen; Oder sie heurathen sich, fangen eine
liederliche Haushaltung an, und denn fallen nicht
nur sie, sondern noch ihre Weiber und Kinder ins
Elend.
Fr. Das ist abscheulich; wanns dem also ist, so
wollen wir lieber im Dorfe -leiben und arme Tag-
löhner werden.
Pf. Das ist nicht nöthig. Wann ihr euch im Dien-
ste wohl aufführet, so habet ihr dieß schlimme Schick-
sal eben nicht zu befürchten. Ihr seyd allezeit gute
Kinder gewesen, habt eueren Eiteren gehorcht,
und meinen Unterricht genutzt, Ihr habt euch im-
mer als Gottesfürchtige und rechtschaffene junge
Leute aufgrführet, und hoffe also, ihr werdet euch
nicht muthwillig ins Unglück stürzen; Damit aber
in euerem Hause jedermann zufrieden sey, so sollte
euere jüngste Schwester im Dorfe dienen, so wird
euere Mutter zum Trost doch eins in der Nahe be-
halten ; Uber das ist tiefes Madgen ein wenig ein-
fältig, und es würde am meisten Mühe Haden, sich
vor der Verführung der Stadt zu bewahren.
Lr.
vornehmen Leute schlimme Sitten. Sie lieben dis
WoUüfte, die Ausgelassenheit und andere Laster; Ih-
re Dienstboten nehmen diese Sitten an sich, werden
träg und vertrunken, gewöhnen sich an eine kost-
bare und faule Lebens-Art, sparen nichts vor;
und wenn sie denn alt werden und nicht mehr die-
nen können, so haben sie keinen Heller um sich
durch zu bringen, und müssen elendiglich zu Grun-
de gehen; Oder sie heurathen sich, fangen eine
liederliche Haushaltung an, und denn fallen nicht
nur sie, sondern noch ihre Weiber und Kinder ins
Elend.
Fr. Das ist abscheulich; wanns dem also ist, so
wollen wir lieber im Dorfe -leiben und arme Tag-
löhner werden.
Pf. Das ist nicht nöthig. Wann ihr euch im Dien-
ste wohl aufführet, so habet ihr dieß schlimme Schick-
sal eben nicht zu befürchten. Ihr seyd allezeit gute
Kinder gewesen, habt eueren Eiteren gehorcht,
und meinen Unterricht genutzt, Ihr habt euch im-
mer als Gottesfürchtige und rechtschaffene junge
Leute aufgrführet, und hoffe also, ihr werdet euch
nicht muthwillig ins Unglück stürzen; Damit aber
in euerem Hause jedermann zufrieden sey, so sollte
euere jüngste Schwester im Dorfe dienen, so wird
euere Mutter zum Trost doch eins in der Nahe be-
halten ; Uber das ist tiefes Madgen ein wenig ein-
fältig, und es würde am meisten Mühe Haden, sich
vor der Verführung der Stadt zu bewahren.
Lr.