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Vorrede.
bin zwar ganz der Meynung, man müsse
die lateinisch lernende Jugend fein bald in
Klassische Schriftsteller als zur reinen Quelle füh-
ren , damit sie frühzeitig die wahre Bedeutung der
Wörter fasse, und an den feinen und ächten Römi-
schen Ton gewöhnt werde. Aber für die ersten An-
fänger wüste ich doch keinen Klassiken zu nennen,
der dem zarten und kindischen Alter ganz brauchbar
und angemessen wäre. Dieses Alter erfordert wohl
unfehlbar ein lateinisches Lehrbuch, dessen Inhalt
sowohl für die schwache Fähigkeit faßlich, als auch
besonders recht aufmunternd und ergözend ist, damit
ja die unschuldige Begleiterin der Jugend, die na-
türliche Fröhlichkeit, welche recht sorgfältig zu er-
halten, nicht verscheucht werde. Es erfordertem
Buch, das mehr in einem richtigen, als zierlichen
Latein geschrieben ist, in einem Latein, darinn son-
derlich von Anfang fast alle Worte in ihrer natürli-
chen Ordnung stehen, und wenigstens die meisten Re-
densarten mit der Muttersprache des teutschen Kin-
des überein kommen, ohne unrein und fehlerhaft zu
werden. Vorstius hat eine Menge solcher nur schein-
baren Germanismen gesammlet, und ein ächterKen-
ner beyder Sprachen wird deren leicht noch viel
mehrere finden. Was ist aber vernünftiger, als eine
fremde Sprache, die eine gegründete Übereinkunft
* z mit
 
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