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Wir gewinnen ost^ wenn wir glauben
alles verlohren zu haben.
Earoline ward schon von ihrem zweiten Zahre an
durch den frühen Tod ihres Varers, der Erziehung
und der Bildung ihrer Mutter allein überlassen.
Und ob ihre Mutter, ihrer Schönheit und ihres
Reichthums halber, eine Menge Männer zahlte,
die gerne den Verlust ihres Mannes wieder er;
fetzten, so könnte sich diese Dame doch nicht entr
schliessen, chrem kleinen Abgott (so nannte sie oft
ihre Tochter) einen Stiefvater zu geben. Caroline
war ihr Alles, und das sollte sie auch bis an ihr
Grab bleiben. Nichts war im Hause, was nicht
diesem Töchterlein zu Dienste stand; es durfte
nur fordern, so war es da. Das gute Mädchen
ließ es sich auch schon frühzeitig merken, daß sie die
Gebieterinn über Mutter undVediente.war. Als
sie heran wuchs, wurden ihr die besten Meister zur
Unterweisungin den ihr nöthigen Wissenschaften
gehalten; allein sie lernte wenig oder nichts. Es
mangelte ihr nicht an Fähigkeit, sie hätte dieser-
wegen jedem LehrerEhre machen u. sich selbst einen
großen Schatz von Wissenschaften erwerben könI
rren, wenn nicht die Verzärtlung der Mutter dies
verhindert hatte. Diese befahl jedemZnfortnator,
§3 j«
 
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