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dem Typenvorrat derselben Schule, stammen also der hellenistische Stein
aus Abdera und unsere rheinischen Reiterdenkmäler.
Berlin. B. Schröder.
NEUE FUNDE.
Eberstadt (Kreis Gießen). Spät-Latene-Siedelu ng.
23. Am 30. September v. J. teilte mir die Kulturinspektion Gießen mit,
daß am s. g. „Gambacher Weg“, der augenblicklich bei der Feldbereinigung
verschleift wird, in der Gemarkung Eberstadt, Kr. Gießen, Gruben mit
Scherben von den Arbeitern angeschnitten worden seien. Vom 26. Sep-
tember bis zu meiner Besichtigung am 1. Oktober waren drei Gruben frei-
gelegt worden.
In Grube 1 — 30 m südlich des verschleiften Weges — fanden sich
verzierte und unverzierte, verschiedenartigen Gefäßen angehörende Scherben
sowie Hüttenlehm. Ein großer Mahlstein mit Quetscher lag auf dem Boden
der runden Grube, deren Durchmesser etwa 1.50 m betrug. — Grube 2 —
IO m westlich von Grube 1 — war von ähnlicher Beschaffenheit wie Grube 1.
Auch hier wurden Scherbennester angetroffen sowie Knochen von größeren
Säugetieren. Auf der Sohle lagen drei dicke Steine. — Grube 3 lag dicht
an der Nordseite der Hohle — 50 m N.W. von Grube 1 — und war 80 cm
tief. Ihr Durchmesser betrug 80 : 60 cm. An der äußeren Einfassung der
Grube lagen unbehauene Steine. Die Erde in der Grube war dunkel gefärbt
und fettig. Drei Gefäße von glänzend schwarzer Färbung lagen beieinander
und zwar:
Abb. 21. Tongefässe aus latenezeitlichen Gruben bei Eberstadt, ca. 1 : 6.
a. (Abb. 21,i) Kleiner runde r Becher mit eingezogenemOberteil; Mündungs-
durchmesser 6 cm, Höhe 4 cm, Standfläche 3 cm.
b. (Abb. 21,2) Kleiner runder Kumpen mit stark eingezogenem Oberteil;
Mündungsdurchmesser 8 cm, Höhe 8 cm, eingedrückte Standfläche 3 cm.
c. (Abb. 21,3) Kleinerer Kumpen mit leicht eingezogenem Oberteil. Mündungs-
durchmesser 10 cm, Höhe 5 cm, schwach eingedrückte Standfläche 3 cm.
dem Typenvorrat derselben Schule, stammen also der hellenistische Stein
aus Abdera und unsere rheinischen Reiterdenkmäler.
Berlin. B. Schröder.
NEUE FUNDE.
Eberstadt (Kreis Gießen). Spät-Latene-Siedelu ng.
23. Am 30. September v. J. teilte mir die Kulturinspektion Gießen mit,
daß am s. g. „Gambacher Weg“, der augenblicklich bei der Feldbereinigung
verschleift wird, in der Gemarkung Eberstadt, Kr. Gießen, Gruben mit
Scherben von den Arbeitern angeschnitten worden seien. Vom 26. Sep-
tember bis zu meiner Besichtigung am 1. Oktober waren drei Gruben frei-
gelegt worden.
In Grube 1 — 30 m südlich des verschleiften Weges — fanden sich
verzierte und unverzierte, verschiedenartigen Gefäßen angehörende Scherben
sowie Hüttenlehm. Ein großer Mahlstein mit Quetscher lag auf dem Boden
der runden Grube, deren Durchmesser etwa 1.50 m betrug. — Grube 2 —
IO m westlich von Grube 1 — war von ähnlicher Beschaffenheit wie Grube 1.
Auch hier wurden Scherbennester angetroffen sowie Knochen von größeren
Säugetieren. Auf der Sohle lagen drei dicke Steine. — Grube 3 lag dicht
an der Nordseite der Hohle — 50 m N.W. von Grube 1 — und war 80 cm
tief. Ihr Durchmesser betrug 80 : 60 cm. An der äußeren Einfassung der
Grube lagen unbehauene Steine. Die Erde in der Grube war dunkel gefärbt
und fettig. Drei Gefäße von glänzend schwarzer Färbung lagen beieinander
und zwar:
Abb. 21. Tongefässe aus latenezeitlichen Gruben bei Eberstadt, ca. 1 : 6.
a. (Abb. 21,i) Kleiner runde r Becher mit eingezogenemOberteil; Mündungs-
durchmesser 6 cm, Höhe 4 cm, Standfläche 3 cm.
b. (Abb. 21,2) Kleiner runder Kumpen mit stark eingezogenem Oberteil;
Mündungsdurchmesser 8 cm, Höhe 8 cm, eingedrückte Standfläche 3 cm.
c. (Abb. 21,3) Kleinerer Kumpen mit leicht eingezogenem Oberteil. Mündungs-
durchmesser 10 cm, Höhe 5 cm, schwach eingedrückte Standfläche 3 cm.