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Neapel.
6679.
Abb. 8H. Lleusinische weihe. Marmorflachbild.
die Frauengruppe vom
Partenongiebel, deren
hellenistische Nebertra-
gung sie zu sein scheint,
nickt stören lassen wird.
Den gleichen Gegen-
stand können wir in
Neapel selbst aufWand-
gemälden (aus Etabiä,
Helbig ^288) und auf
Tongefäßen weiter ver-
folgen.
Die liebenswürdige
Eigenart des Flachbil-
des, das man mit dem
Ritt durch die Nacht
f(66sW Abb. 85) allge-
mein genug bezeichnet,
wird schon von Burck-
hardt hervorgehoben.
N)ir zerbrechen uns
nicht den Aopf darüber,
ob es sich dabei um
die Heimführung eine Braut, die Heimkehr von den eleusinischen Weihen oder irgend-
einen Gegenstand der Aunst „um der Aunst willen" handelt.
Eine eleusinische Weihe stellt 6679 (Abb. 8^) mit drei Figuren dar: eine
davon sitzt verhüllt und hält eine Fackel in der Linken, die am heiligen Feuer ent-
zündet werden soll.
Die ganze lebenstrunkene Fröhlichkeit der Zeit kommt zum Ausdruck in den
schier zahllosen Darstellungen der Bakchanale mit und ohne den zum trunkenen
Eilen herabgewandelten Dionysos. Bekannte Gestalten finden sich auf der E. sl8
besprochenen Ealpion-Base, andere auf dem hübschen Flachbilde 6726 (Abb. 85),
beliebig da- und dorther genommen, willkürlich zusammengestellt, und trotz der oft
leblosen Arbeit einer fabrikmäßigen Wiederholung noch anmutig und geschmackvoll.
Als ein Werk etwas besserer Arbeit mag noch das Bakchanal 6685 Erwähnung finden.
Bgl. Nr. 6693. Der bockbeinige Pan mit der Löwin treibt einen Esel an, der
unter der Last des trunkenen Eilen zusammenbricht. Zwei jugendliche Bakchanten
stützen ihn und seufzen gleichfalls unter dem Gewicht des hilflosen Trunkenboldes.
Alle diese Flachbilder waren farbig oder in Nachahmung von Erzarbeit ver-
goldet. Derartige Farbenreste fesseln unsere Aufmerksamkeit z. B. auch bei dem
Brunnenrand (6675), auf dem Eatirn beim Weinmachen dargestellt sind. Es muß
immer wiederholt werden, daß die gesamte Bildnerei des Altertums so farbig wie
möglich gehalten war. Auch dazu bedurfte es der Geschicklichkeit: War doch
Neapel.
6679.
Abb. 8H. Lleusinische weihe. Marmorflachbild.
die Frauengruppe vom
Partenongiebel, deren
hellenistische Nebertra-
gung sie zu sein scheint,
nickt stören lassen wird.
Den gleichen Gegen-
stand können wir in
Neapel selbst aufWand-
gemälden (aus Etabiä,
Helbig ^288) und auf
Tongefäßen weiter ver-
folgen.
Die liebenswürdige
Eigenart des Flachbil-
des, das man mit dem
Ritt durch die Nacht
f(66sW Abb. 85) allge-
mein genug bezeichnet,
wird schon von Burck-
hardt hervorgehoben.
N)ir zerbrechen uns
nicht den Aopf darüber,
ob es sich dabei um
die Heimführung eine Braut, die Heimkehr von den eleusinischen Weihen oder irgend-
einen Gegenstand der Aunst „um der Aunst willen" handelt.
Eine eleusinische Weihe stellt 6679 (Abb. 8^) mit drei Figuren dar: eine
davon sitzt verhüllt und hält eine Fackel in der Linken, die am heiligen Feuer ent-
zündet werden soll.
Die ganze lebenstrunkene Fröhlichkeit der Zeit kommt zum Ausdruck in den
schier zahllosen Darstellungen der Bakchanale mit und ohne den zum trunkenen
Eilen herabgewandelten Dionysos. Bekannte Gestalten finden sich auf der E. sl8
besprochenen Ealpion-Base, andere auf dem hübschen Flachbilde 6726 (Abb. 85),
beliebig da- und dorther genommen, willkürlich zusammengestellt, und trotz der oft
leblosen Arbeit einer fabrikmäßigen Wiederholung noch anmutig und geschmackvoll.
Als ein Werk etwas besserer Arbeit mag noch das Bakchanal 6685 Erwähnung finden.
Bgl. Nr. 6693. Der bockbeinige Pan mit der Löwin treibt einen Esel an, der
unter der Last des trunkenen Eilen zusammenbricht. Zwei jugendliche Bakchanten
stützen ihn und seufzen gleichfalls unter dem Gewicht des hilflosen Trunkenboldes.
Alle diese Flachbilder waren farbig oder in Nachahmung von Erzarbeit ver-
goldet. Derartige Farbenreste fesseln unsere Aufmerksamkeit z. B. auch bei dem
Brunnenrand (6675), auf dem Eatirn beim Weinmachen dargestellt sind. Es muß
immer wiederholt werden, daß die gesamte Bildnerei des Altertums so farbig wie
möglich gehalten war. Auch dazu bedurfte es der Geschicklichkeit: War doch