6
ANTONIO PICHLER.
Lexikon” sagen, dass Antonio Pichler noch in Neapel
eine deutsche Witwe, Therese Viller, geheirathet habe.)
Unter steter Beschäftigung in seiner Kunst wurde An-
tonio Pichler zu Neapel im Jahre 1734 mit einem Sohne
beglückt, mit dem später berühmten Giovanni. Diesem folgten
dann drei Schwestern und der Bruder Giuseppe, welcher
leider in der ersten Jugend starb, nicht ohne die schönsten
Hoffnungen gegeben zu haben, unter der Leitung des Fran-
zosen Deriset ein bedeutender Architekt zu werden.
Bald nach der Geburt Giovanni’s wollte Antonio
Pichler wieder die Seinen und sein Vaterland sehen, welches
letztere er jedoch diesmal für immer verliess.
Nach Neapel zurückgekehrt, blieb Antonio daselbst noch
bis zum Jahre 1743, in welchem Jahre er nach Rom über-
siedelte, um einen grösseren Kreis für seine Beobachtungen
und für seine Thätigkeit zu gewinnen; und diese Hoffnung
wurde nicht getäuscht. Unter den Schätzen der Kunst in der
ewigen Stadt fand er reiche Belehrung und neue ehrenvolle
Beschäftigung mit hoher Belohnung. Zu Rom wurde er „Pikier”
genannt.
Nach eingetretenem Verluste seiner Gattin, und genesen
von einer schweren Krankheit, verehelichte er sich zum zweiten-
male — wiewohl bereits in vorgerücktem Alter — mit C a j e-
tana Magozzi (andere schreiben Migozzi), einer Römerin,
von welcher er noch mit sechs Kindern beschenkt wurde, dar-
unter Luigi, der bis gegen die Mitte unseres Jahrhunderts sich
des erblichen schönen Besitzthums des Ruhmes der Familie
erfreute.
Antonio Pichler lebte zu Rom im Genuss häuslichen
Glückes und öffentlicher Hochachtung bis zum Jahre 1779, in
welchem er — am 14. September —- seine ehrenvolle Laufbahn
beschloss. In S. Lorenzo in Lucina ist die Grabstätte des
Künstlers.
Wiewohl derselbe bei seiner zahlreichen Familie ein ziem-
lich grosses Hauswesen führte, hinterliess er dennoch ein ver-
hältnissmässig beträchtliches Erbe von 10.000 römischen Scudi
in Staatspapieren, was einerseits beweist, wie sehr dessen Ar-
beiten gesucht und bezahlt wurden, andererseits das Unrichtige
ANTONIO PICHLER.
Lexikon” sagen, dass Antonio Pichler noch in Neapel
eine deutsche Witwe, Therese Viller, geheirathet habe.)
Unter steter Beschäftigung in seiner Kunst wurde An-
tonio Pichler zu Neapel im Jahre 1734 mit einem Sohne
beglückt, mit dem später berühmten Giovanni. Diesem folgten
dann drei Schwestern und der Bruder Giuseppe, welcher
leider in der ersten Jugend starb, nicht ohne die schönsten
Hoffnungen gegeben zu haben, unter der Leitung des Fran-
zosen Deriset ein bedeutender Architekt zu werden.
Bald nach der Geburt Giovanni’s wollte Antonio
Pichler wieder die Seinen und sein Vaterland sehen, welches
letztere er jedoch diesmal für immer verliess.
Nach Neapel zurückgekehrt, blieb Antonio daselbst noch
bis zum Jahre 1743, in welchem Jahre er nach Rom über-
siedelte, um einen grösseren Kreis für seine Beobachtungen
und für seine Thätigkeit zu gewinnen; und diese Hoffnung
wurde nicht getäuscht. Unter den Schätzen der Kunst in der
ewigen Stadt fand er reiche Belehrung und neue ehrenvolle
Beschäftigung mit hoher Belohnung. Zu Rom wurde er „Pikier”
genannt.
Nach eingetretenem Verluste seiner Gattin, und genesen
von einer schweren Krankheit, verehelichte er sich zum zweiten-
male — wiewohl bereits in vorgerücktem Alter — mit C a j e-
tana Magozzi (andere schreiben Migozzi), einer Römerin,
von welcher er noch mit sechs Kindern beschenkt wurde, dar-
unter Luigi, der bis gegen die Mitte unseres Jahrhunderts sich
des erblichen schönen Besitzthums des Ruhmes der Familie
erfreute.
Antonio Pichler lebte zu Rom im Genuss häuslichen
Glückes und öffentlicher Hochachtung bis zum Jahre 1779, in
welchem er — am 14. September —- seine ehrenvolle Laufbahn
beschloss. In S. Lorenzo in Lucina ist die Grabstätte des
Künstlers.
Wiewohl derselbe bei seiner zahlreichen Familie ein ziem-
lich grosses Hauswesen führte, hinterliess er dennoch ein ver-
hältnissmässig beträchtliches Erbe von 10.000 römischen Scudi
in Staatspapieren, was einerseits beweist, wie sehr dessen Ar-
beiten gesucht und bezahlt wurden, andererseits das Unrichtige