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Rømer, Ludvig Ferdinand; Rothensche Buchhandlung [Editor]; Rothe, Johann Gottlob [Oth.]
Die Handlung verschiedener Völker auf der Küste von Guinea und in Westindien — Kopenhagen: auf Kosten der Rothenschen Buchhandlung, 1758 [VD18 10898093]

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https://doi.org/10.11588/diglit.47648#0093
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in Westindien. 85
Der Stapel dieser ganzen Handlung ist
Jamaica: Diese Colonie ist sehr wichtig, wie
denn die andern Eylander, welche die Englän-
der besitzen, nicht so ansehnlich sind. Indessen
ist es doch auch dasjenige Eyland, auf welchem
sich die Engelander, seit so vielen Zähren vor
ihren eigenen Sklaven haben fürchten müssen;
denn es ist zu groß, mitten hinauf ins Land ist
noch kein Europäer gekommen, und ihre
Sklaven laufen Haufenweise von ihnen und in
die Gedürge, woselbst sie sich denn dergestalt
vermehren, daß ihre Anzahl doppelt so groß ist,
als der Pflanzer oder Colonisren, wenn man
auch ihre Sklaven dazu rechnet.
Im Jahre siebzehnhundert und vier und
vierzig-sandten die Franzosen diesen Schwar-
zen einige Schiffsladungen von allerhand Kriegs-
vorrathe zu, um den Engländern damit zu
schaden. Me dieses geschehen war, fiengen die
Schwarzen an, das ganze Land zu brandscha-
tzen, so daß die Engländer weder in ihren Fe-
stungen noch Handelsstädten mehr sicher waren.
Ich weiß nicht, wie sich diese Sache würde ge-
endiget haben, wenn die Engländer nicht einen
Frieden mit ihnen geschloffen, sie vor ein freyes
Volk erkläret, und ihnen zugelaßen hätten, ihre
Waaren in den Handelsstädten zu verkaufen,
u. s. w. hingegen verpflichteten sich die Hegern,
alle Sklaven wieder zu schaffen, welche künftig
von ihren Herren entlaufen würden.
Ver-

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