Vorwort.
Eine clor bedeutendsten, wenn auch in numismatischen Kreisen ausserhalb
seiner Vaterstadt weniger bekannten Privatsammlungen ist diejenige des kürzlich
verstorbenen Herrn Dr. Ludwig Belli, Frankfurt a. Main, welche nunmehr zur
Auflösung bezw. öffentlichen Versteigerung gelangt.
Herr Dr. B. gehörte der jüngeren Generation der Sammler an, da sein
Interesse für die Numismatik sich nur auf eine Periode von eirka 10 Jahren er-
streckte. Zu welcher Bedeutung sich aber in dieser verhältnissmässig kurzen Zeit
seine Sammlung entwickelt hat, ist überraschend und lässt sich nur durch ausser-
ordentliche materielle Aufwendungen, sowie einer liebevollen und eingehenden
Hingabe zum Studium erklären.
Im Vordergrund seiner Interessen stand naturgemäss die Pflege der heimat-
lichen numismatischen Denkmäler und dadurch ist wohl auch der Anlass zum
emsigen Sammeln der vielen anderen Special- und Nebengebiete, die sein Cabinet
auf weist, angeregt worden. Die reiche Suite Frankfurter Münzen und Medaillen
kann man den bedeutendsten ehemaligen und jetzigen Sammlungen an die Seite
stellen. Durch die seinerzeitige Erwerbung der alten Sammlung des f Herrn Justiz-
rates Dr. Hertzog wurde die Frankfurter Abteilung ganz wesentlich erweitert und
mit auserlesenen Stücken bereichert. Wir erwähnen u. A. nur die beiden Frank-
furter Doppelthaler aus den Jahren 1572 und 1610, ferner den nur noch in einem
Exemplar bekannten Parlaments-Doppelgulden 1818 mit Datum 1. Mai 1818. Von
anderen bisher nicht im Handel vorgekommenen Seltenheiten sind noch die Porträt-
Medaille 1517 auf Anna Rauscher, die grosse Medaille 1803 mit dem Hessen-
Denkmal auf die Erstürmung Frankfurts in Gold, die goldene Fürstprimas-
Medaille (Fellner 988) und die goldene Passavant-Medaille (Fellner 816) u. A. hervor-
zuheben.
Nach und nach entwickelte sich auch bei dem leider viel zu früh Dahin-
geschiedenen der Wunsch die Umgegend von Frankfurt numismatisch auszubauen
und so entstanden die grösstenteils vorzüglich vertretenen Suiten von Friedberg,
Hanau, Isenburg, Hessen-Darmstadt und Hessen-Cassel, Mainz u. s. w. Namentlich
die letztere Abteilung kann man mit Recht eine Sammlung für sich nennen und
dürfte dieselbe in ihrer Art einzig dastehen. Sie übertrifft fast das seiner Zeit von
allen Fachgenossen als hochbedeutend anerkannte Cabinet des Prinzen Alexander
von Hessen,
Eine clor bedeutendsten, wenn auch in numismatischen Kreisen ausserhalb
seiner Vaterstadt weniger bekannten Privatsammlungen ist diejenige des kürzlich
verstorbenen Herrn Dr. Ludwig Belli, Frankfurt a. Main, welche nunmehr zur
Auflösung bezw. öffentlichen Versteigerung gelangt.
Herr Dr. B. gehörte der jüngeren Generation der Sammler an, da sein
Interesse für die Numismatik sich nur auf eine Periode von eirka 10 Jahren er-
streckte. Zu welcher Bedeutung sich aber in dieser verhältnissmässig kurzen Zeit
seine Sammlung entwickelt hat, ist überraschend und lässt sich nur durch ausser-
ordentliche materielle Aufwendungen, sowie einer liebevollen und eingehenden
Hingabe zum Studium erklären.
Im Vordergrund seiner Interessen stand naturgemäss die Pflege der heimat-
lichen numismatischen Denkmäler und dadurch ist wohl auch der Anlass zum
emsigen Sammeln der vielen anderen Special- und Nebengebiete, die sein Cabinet
auf weist, angeregt worden. Die reiche Suite Frankfurter Münzen und Medaillen
kann man den bedeutendsten ehemaligen und jetzigen Sammlungen an die Seite
stellen. Durch die seinerzeitige Erwerbung der alten Sammlung des f Herrn Justiz-
rates Dr. Hertzog wurde die Frankfurter Abteilung ganz wesentlich erweitert und
mit auserlesenen Stücken bereichert. Wir erwähnen u. A. nur die beiden Frank-
furter Doppelthaler aus den Jahren 1572 und 1610, ferner den nur noch in einem
Exemplar bekannten Parlaments-Doppelgulden 1818 mit Datum 1. Mai 1818. Von
anderen bisher nicht im Handel vorgekommenen Seltenheiten sind noch die Porträt-
Medaille 1517 auf Anna Rauscher, die grosse Medaille 1803 mit dem Hessen-
Denkmal auf die Erstürmung Frankfurts in Gold, die goldene Fürstprimas-
Medaille (Fellner 988) und die goldene Passavant-Medaille (Fellner 816) u. A. hervor-
zuheben.
Nach und nach entwickelte sich auch bei dem leider viel zu früh Dahin-
geschiedenen der Wunsch die Umgegend von Frankfurt numismatisch auszubauen
und so entstanden die grösstenteils vorzüglich vertretenen Suiten von Friedberg,
Hanau, Isenburg, Hessen-Darmstadt und Hessen-Cassel, Mainz u. s. w. Namentlich
die letztere Abteilung kann man mit Recht eine Sammlung für sich nennen und
dürfte dieselbe in ihrer Art einzig dastehen. Sie übertrifft fast das seiner Zeit von
allen Fachgenossen als hochbedeutend anerkannte Cabinet des Prinzen Alexander
von Hessen,