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Ross, Ludwig; Ross, Ludwig [Hrsg.]
Archäologische Aufsätze (Band 1): Griechische Gräber. Ausgrabungsberichte aus Athen. Zur Kunstgeschichte und Topographie von Athen und Attika — Leipzig, 1855

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https://doi.org/10.11588/diglit.9053#0067

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überflüssig schien. Es ist dort nur bemerkt, dass in grösserer
Tiefe unter den christlichen Gräbern sich auch ältere, gewiss
noch römische mit bessern Lampen, und zu Unterst, 8—9 Fuss
tief, auf dem Felsboden selbst griechische Gräber mit hübschen
gemalten Lekythen fanden; auch in einigen der letzteren auf
oder bei den Schädeln der Leichen dünne Blättchen von Gold-
blech; also von Kränzen. — Im Herbste 1837 wurde in der-
selben Gegend, in Anwesenheit des Erzherzogs Johann und
des Prinzen August von Preussen, ein Sarkophag geöffnet, in
dem man ein weibliches Skelett, sieben goldene Ringe, worun-
ter zwei mit Steinen, und eine ganze Hand voll Goldblättchen
von einem aufgelösten Kranze fand. Diese Gegenstände sind
damals in den Besitz I. M. der Königin Amalie übergegangen.]

4. Grab eines Isisdieners*).
Beim Legen der Fundamente des neuen königlichen Schlos-
ses, zwischen dem Lykabettos und dem Tempel des Olympi
sehen Zeus, vor dem ehemaligen türkischen Bubunistrathore,
ist man in geringer Tiefe, da der felsige Boden hier nur spär-
lich mit Erde überdeckt ist, auf eine Menge Gräber gestossen;
allein die meisten derselben sind ärmlich und spät, von der
bereits vorstehend beschriebenen Art, und enthielten nur kleine
Lekythen und Lampen von keinem Werth. Nur eines dieser
Gräber hat eine bemerkenswertho archäologische Ausbeute ge-
geben. Es fand sich ebenfalls in geringer Tiefe, etwa zwei
Schuh unter dem Boden, war in Form eines länglichten Vierecks
von Uber sechs Schuh Länge und über zwei Schuh Breite aus
Ziegeln und Bruchsteinen aufgemayert, inwendig mit dünnen
Marmorplattcn ausgesetzt und mit einer grossen Steinplatte über-
deckt; seine Richtung war von West nach Ost. Ausser einem
ziemlich wohlerhaltenen Skelett enthielt dies Grab folgende
Gegenstände:

J) Eine silberne sechseckige Büchse, δ Centimeter hoch
und im kürzesten Durchmesser (von Fläche zu Fläche) sieben,
im längeren (von P]ckc zu Ecke) acht Centimeter weit. Die
Seitenflächen sind mit erhöhten Rändern eingefasst und haben
eine sehr einfache Verzierung. Der Deckel wird durch sechs

*) [Aus dem Tübinger Kunstbl. 1836, n. 56.]
 
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