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MEMMINGEN 95

und vor allermenglichem gantz kraft und macht hat, haben sol und mag, unserm
heben elichen sun und bruder Yfen Strigel, ouch burgern zu Memingen, und allen
sinen erben umb achthundert und fünfzig gut gerecht rünsch guldin, darumb er
uns, nämlich unser yeclichen umb sinen tail, ain benügen getan hat, ze kouffen
gegeben haben und yetz in krafft ditz briefs ze kouffen geben unser stainhus mit
sampt der stallung und hofraitin darneben, zu Memingen an der Ahe, neben Hansen
Mairs huse und hofraitin gelegen, und darzu unser altz hüslin darhinder, zwischen
des benanten stainhuses und Ulrich Müllers huse gelegen, alles mit hoffstatt und
aller ander irer eehäftin, wytin, rechtung und zugehörd, nämlich alle unsre tail
und rechte, die wir alle und unser yeclichs von erbs und aller sache wegen überall
an dem allein gehept haben, an dem allem denn der benant unser lieber sun und
bruder Yfo, selbs ouch ainen tail gehept hat von sines väterlichen erbs wegen.
Und haben also demselben, unserm lieben sun und bruder Yfen dasselb obgenant
stainhuso mitsampt der obgen. stallung und hofraitin darneben und ouch das
vorgen. alt huse, alles mit allen iren wytin, rechten und zugehörden, nämlich alle
unsre tail und recht daran gegeben, für ledig, richtig aigen und unverkombert;
denn das obgen. stainhus mit sampt der stallung und hofraitin darneben zins-
lehen ist von aim burgermaister und rate zu Memingen mit vier hallern hoptzinß
und vellzinß, die derselben gemainen statt järlich uff sant Martins tag darus gänd,
dadannen, nämlich von Ludwigen Metzger, der das dieser zyt von der ben. statt
wegen lyhet, wir dem vorgen. unserm sun und bruder Yfen das mit ußgebung ge-
vertigl haben, wie hie zu Memingen gewunlich darumb ist. Item und das auch mer
die nachgeschriben zinse järlich uff sant Martins tag darus gänd, mit namen
Hainrich Hüten zu Memingen fünf rinisch guldin vellzinß und den haiigen der
kirchen zu Berg zwen rinisch guldin vellzinß.

Und also sollen und mugen der obgen. unser lieber sun und bruder Yfo Strigel und
alle sin erben das obgen. stainhuse . . . eweklich, gerneklich innhaben, nutzen,
niessen, verlyhen, verkouffen, versetzen und damit tun und lassen, wie und was
sie wollen, als mit anderm irem aigen gute . . . Und des alles zu warem offen
urkund, so haben wir obgen. Anna Striglin, die elter, Petrus und Hans, die Strigel,
Anna, Ursula und Agatha, die Striglinen, der obgen. Annen Striglin der eitern
eliche kind, alle sechse erbeten den ersamen und wysen Hansen Spun, der zyt
stattaman zu Memingen, das er sin aigen insigel . . . offenlich an den brief hat
gehenckt . . . Und ist der brief geben uff sant Nicomedis tag nach der geburt
Cristi vierzehenhundert sechczig und in dem andern jare."1

Da „Hans Strigel, der elter", am Samstag nach Fastnacht dieses Jahres noch lebte
(siehe unter Hans Strigel d. J.), ist der Meister zwischen 6. März und 1. Juni 1462
aus dem Leben geschieden.

1- Stadtarch., Seh. 502/1, z. 1. Juni 1462. — Fehlerhafter Abdruck (mit unrichtigem Datum)
"n Allgäuer Geschichtsfreund II (1889), 82f. — Im Ämterbuch wird der verstorbene Maler, als
Hauptmann zum inneren Niedergassentor, noch als „Hans Strigel, maier, der elter", gedankenlos
1463 u. 1464 weitergeführt u. erst im folgenden Jahr durchgestrichen u. für ihn Jerg Hun ein-
gesetzt. Stadtarch., Fol. 1, Ämterb. 1446—1558, z. 1462—65.
 
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