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176 NÖRDLINGEN

1507. „Sebolt, malerin, kam für rat, clagt, si wer arm und mußt ausziehen; daran
engte sie die tafel, so ir man selig dem comenthur zu Erlingen gemalet, und die-
selben noch bey ir staun hett, mit bit, die von ir anzunemen. Das wolt ain rat des
gezengks halben, so von wegen der tafel zwischen graf von ötingen, der solch
tafel vor diser zeit arrestieren laßen hett, und dem comenthur ain längs zeit gewest
und noch nit zu end komen ist, nit tun. Also erbat si die zeugmaister, der Frantz
Wanner, zunftmaister, ainer was; die namen gemelt tafel behaltnus weiß an."1 —

1508. „Als wir zu vergangen weylen nach abgang Sebolt Popen, des maiers sailigen,
ain tafeln, dem comenthur zu Erdling zugehörig, in arrest legen laßen, haben wir
yetz gewilligt, das die dem comenthur volg. Darumben wellend solch verpot wider
entschlagen und dem comenthur die tafel volgen laßen, dann wir uns der hiernit
verzeihen.""

DER FREMDE (NIEDERLÄNDISCHE) MALER (1489).

1489. „Frömbd maier. — Am montag nach dem palmtag ist ain frömbder maier
in aim ersamen rate durch Hansen Wideman anzaigt, das er mit Niderlendischer
arbait umbgee, und wa man im burgrecht schencken und sonst fry laßen, wölt er
sich hie setzen. Darumb ist im nit endtlich geantwort, allein, wa im fieg, mög er
sich zu der nechsten unser meß wider herfiegen, mögen sich zwischen aim ersamen
rate und im minder oder mer red begeben." 8

BENEDIKT LECHERER (1495 bis f 1518/19).

1495 f. „Benedit Löchrer, maier, 2 lb", Steuer vom Haus im „montag".* — 1501.
„Der Göttinger maier gesell by Benedict Lecherer hat gelopt, sich ußer der stat
nit zu tun; dass ferrer der sach halb, so Sebolt Boppen husfrowen des nachts an
irem hus begegnet ist, gehandelt werd."5 — 1501. „Benedict Lecherer, maier, zalt
für ain tafel ... II lb." — 1509. „Zalt Benedict Lecherer von dem fanen, uff den
schätz dum gemalt, V lb." — 1513. „Zalt dem Benedict Löcherer von 4 schulten
ze malen, uff zeit geherig, IUI lb VIII &." 6 — 1518. „Benedict Lecherer, maier,
7 lb." — 1519. „Benedict Lechers, maiers wytyb 7 lb." Er ist also zwischen Martini
1518 und Martini 1519 gestorben.7

ainer tafeln halb, die Sebolt Pop, sailig dem comenthur zu Erdungen solt gemacht (haben), haben
wir seins inhalts vernomen und wollen uff das furderlich zu euch schicken und unser mainung
zu versteen geben, gutlich bittend, ir wollend dazwuschen stil steen, die tafeln nit schätzen noch
ichts handeln laßen; daran erzaigt ir uns sunder gevallen." Ib., Mißive (lose), Graf Wolfg. von
Öttingen an die Stadt Nördlingen, Harburg, 14. Jan. "1504.

1. „Mehrer-Buch" 1501—08, fol. 174, z. 28. Sept. 1507.

2. Ib., Mißive (lose). Graf Wolfg. von Öttingen an die Stadt Nördlingen, Harburg, 28. Januar
1508. — Der Nördlinger „Hans Bopp, gepriester", ist vermutlich ein Sohn des Malers. MLßivb. 1515,
fol. 108.

3. Ratsprot. 1482—90, z. 1489.

4. St. B., z. 1495—1500.

5. Ratsbüchlein 1501—04, z. 1501.

6. Stadtrechn. z. 1501, 1509 u. 1513.

7. St. B., z. 1518 u. 1519.
 
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