BASEL
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1459. „Item do verjach Herman Krieg, der bildschnytzer, Clewi, hafener, 1 lb uff
rechnung solvendum." * — 1459. „Do verjach Herman, bildsnitzer, Hansen Sattler
am vischmerckt II lb und IUI ß, solvendum infra mensem." 2 — 1459. „Uff men-
dag nach invocavit LIX° het Herman Krieg, der bildschnetzer, vor rate bekennt,
dz er geschworn habe, sin Hb und gute nit ze entfremden, der großen beßerunge
halb, als er verfellet ist von Erhart Montforters wegen. Item er hat ouch gerett, es
bedorfe nyemand dheinen zwifel haben, er wolle sin geschworn urfecht redlich
halten." 3
1460. „Es hat geseit meister Herman Krieg, der bildschnitzer, das er by den einliff
jeren nechst vergangen, als er nochdenn jung wer, mit einem sinem vettern, der ein
thumherr gewesen, ouch noch in übe und leben und zu Urtricht in unser lieben
frowen münster noch huttbytage thumtechin were, anders er nit wiße, von Urtrich
in meinung gangen sie, das sy gan Afion (Avignon) zu einem kardinal wölten, der
demselben thumheren zu gehört. Als si nu uff den mey obent gon Paris und dofür
uff halbena wege zwuschent Paris und Orliens in einem stettlin, das eins graven,
der ouch do geseßen wer, in das wirtzhus komen sient, sie derselbe wirt einer der
reten gesin und lang verüben, ob er heim kerne. Do er nu kam rette er under andern
Worten in tutsch zu dem vorgedachten thumherrn, daz in gehelckt hette im rat, sy
hettent einen verrechtiget, were ein tutschman, der hette einen, were des kuniges von
Franckrich diener, ermurdt. Derselbe der also ermurdt waz, were ouch ein tutscher
und were ein muller und ein brotbeck, deshalb man einen andern langzit inzig ge^
hept, der by den dryen monat des kunges schütz gewesen sie, das er das getan hette ;
der were nu durch disen entschuldiget. Wie aber einer oder der ander hießen,
wißo er nützid von ze sagen. Dornach worden sie (Lücke hier).
Als dieser züg (= Krieg) by meister Claus, armbroster, gedient hat, were jungher
Jörge uff ein zit in deßelben meister Clausen hus komen, hette ein gippe an und
ein lang meßer mit silber beslagen an ime hangen. Sprache dieser züg zu siner
frowen: Wer ist der, er ist ein hübsch man? Hette sy geantwort: Es were wor, er
were ein hübsch man, er hette aber einen bösen flecken, were es, als man von im
seite. Fragte diser züge, was daz were. Hette sy im geseit von einem, der in Franck-
rich ermurdt sin und er des inzig wesen sölt. Hette er geantwort, er were vilicht un-
schuldig, denn er were uff ein zit, als man meint, diss geschehen sin solt, in Franck-
rich gewesen in einem stettelin; do were ein tutschman verrechtiget worden, der
einen mort begangen hette, und tut man vilicht dem guten man unrecht. Des hette
die frow geantwort: Sy were sin fro, das er unschuldig wer." *
1464. „Do sint durch die Urteilsprecher in fruntschaft betragen Herman Krieg und
Peter Prolophe." 5 — 1464. „Wir official des bischofliehen hofs zu Basel tund
kunt . . ., das uff hut datum diß briefs vor dem ersamen Johansen Friderich von
Munderstatt . . ., personlichen gestanden ist Herman Krieck, der bildschnetzer,
1. Gerichtsarch., C. 6/7 (Vergichtb. 1454—59), z. 1459.
2. Ib., fol. 188, z. 1459.
3. Protokolle (Öffnungsb. 3, 1456—64), fol. 75, z. 1459.
4. Gerichtsarch., B. 7—9 (Kundschaften 1458—68), fol. 61, vig. Jacobi 1460.
5. Ib., B. 8a (Fert. B. 1463—65), fol. 112, z. 1464.
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1459. „Item do verjach Herman Krieg, der bildschnytzer, Clewi, hafener, 1 lb uff
rechnung solvendum." * — 1459. „Do verjach Herman, bildsnitzer, Hansen Sattler
am vischmerckt II lb und IUI ß, solvendum infra mensem." 2 — 1459. „Uff men-
dag nach invocavit LIX° het Herman Krieg, der bildschnetzer, vor rate bekennt,
dz er geschworn habe, sin Hb und gute nit ze entfremden, der großen beßerunge
halb, als er verfellet ist von Erhart Montforters wegen. Item er hat ouch gerett, es
bedorfe nyemand dheinen zwifel haben, er wolle sin geschworn urfecht redlich
halten." 3
1460. „Es hat geseit meister Herman Krieg, der bildschnitzer, das er by den einliff
jeren nechst vergangen, als er nochdenn jung wer, mit einem sinem vettern, der ein
thumherr gewesen, ouch noch in übe und leben und zu Urtricht in unser lieben
frowen münster noch huttbytage thumtechin were, anders er nit wiße, von Urtrich
in meinung gangen sie, das sy gan Afion (Avignon) zu einem kardinal wölten, der
demselben thumheren zu gehört. Als si nu uff den mey obent gon Paris und dofür
uff halbena wege zwuschent Paris und Orliens in einem stettlin, das eins graven,
der ouch do geseßen wer, in das wirtzhus komen sient, sie derselbe wirt einer der
reten gesin und lang verüben, ob er heim kerne. Do er nu kam rette er under andern
Worten in tutsch zu dem vorgedachten thumherrn, daz in gehelckt hette im rat, sy
hettent einen verrechtiget, were ein tutschman, der hette einen, were des kuniges von
Franckrich diener, ermurdt. Derselbe der also ermurdt waz, were ouch ein tutscher
und were ein muller und ein brotbeck, deshalb man einen andern langzit inzig ge^
hept, der by den dryen monat des kunges schütz gewesen sie, das er das getan hette ;
der were nu durch disen entschuldiget. Wie aber einer oder der ander hießen,
wißo er nützid von ze sagen. Dornach worden sie (Lücke hier).
Als dieser züg (= Krieg) by meister Claus, armbroster, gedient hat, were jungher
Jörge uff ein zit in deßelben meister Clausen hus komen, hette ein gippe an und
ein lang meßer mit silber beslagen an ime hangen. Sprache dieser züg zu siner
frowen: Wer ist der, er ist ein hübsch man? Hette sy geantwort: Es were wor, er
were ein hübsch man, er hette aber einen bösen flecken, were es, als man von im
seite. Fragte diser züge, was daz were. Hette sy im geseit von einem, der in Franck-
rich ermurdt sin und er des inzig wesen sölt. Hette er geantwort, er were vilicht un-
schuldig, denn er were uff ein zit, als man meint, diss geschehen sin solt, in Franck-
rich gewesen in einem stettelin; do were ein tutschman verrechtiget worden, der
einen mort begangen hette, und tut man vilicht dem guten man unrecht. Des hette
die frow geantwort: Sy were sin fro, das er unschuldig wer." *
1464. „Do sint durch die Urteilsprecher in fruntschaft betragen Herman Krieg und
Peter Prolophe." 5 — 1464. „Wir official des bischofliehen hofs zu Basel tund
kunt . . ., das uff hut datum diß briefs vor dem ersamen Johansen Friderich von
Munderstatt . . ., personlichen gestanden ist Herman Krieck, der bildschnetzer,
1. Gerichtsarch., C. 6/7 (Vergichtb. 1454—59), z. 1459.
2. Ib., fol. 188, z. 1459.
3. Protokolle (Öffnungsb. 3, 1456—64), fol. 75, z. 1459.
4. Gerichtsarch., B. 7—9 (Kundschaften 1458—68), fol. 61, vig. Jacobi 1460.
5. Ib., B. 8a (Fert. B. 1463—65), fol. 112, z. 1464.