Seitensprüngen, denen doch eine solche Einheit der Be-
wegung eigen ist?
Freilich, da haben wir schon wieder die Wolke. Wie der
Gipfel des Berges zuerst gestaltet war, so dass die Wasser-
ströme in so verschiedener Weise auf ihn einwirken konnten,
das wissen wir nicht, aber ich glaube, dass der Augenschein
einer inneren Kraft des Auftürmens der Berge meistens
täuscht. Die Reihenfolge der Felsschichten würde bei
genauer Untersuchung ergeben, dass sie in ihrer Anordnung
sehr gleichförmig sind, nur hier etwas härter, an einer
andern Stelle etwas feiner. Ein Strom erfährt oben auf dem
Berg einen leichten Antrieb nach dieser oder jener Seite,
verstärkt sich aber beim Herabsturz, nimmt von beiden
Seiten andere auf, und vereint ihre Kraft mit der seinigen.
Ein einziger Knoten von Quarz in einer Schieferplatte oben
auf dem Gipfel vermag die Bergform für ewig zu bestimmen.
Er lenkt das Bächlein zur Rechten oder Linken, in die
Richtung des künftigen Stromes, ebenso wie ein leiser Fin-
gerdruck auf den Gewehrlauf die Richtung der Kugel be-
stimmt. Jedes folgende Jahr verstärkt die Bedeutung der
ausgesprochenen Form und ordnet in immer zunehmender
Harmonie die Vorgebirge, deren Gestalt schon der ewige
Sturz der Gewässer bestimmte.
§ 23. Die Bedeutung der auf diese Weise durch die ge-
ringste Veränderung der Richtung an der Wiege des Bäch-
leins erlangten Formen liefert ein interessantes Vorbild für
die Bildung des menschlichen Charakters durch die Macht
der Gewohnheit. Jedwede dieser bemerkenswerten Schluch-
ten oder Spalten ist der Ausdruck nicht einer plötzlich dem
Berg angetanen Gewalt, sondern von kleinen Gewohnheiten,
in denen er seit langem verharrte. Sie wurden aus einem
vorherrschenden Instinkt herausgebildet, aber ihr Schicksal
hing dessenungeachtet endgültig von der Richtung des
kleinen, so gut wie unsichtbaren Tröpfeins des Wassers ab,
durch das der erste Regenschauer seinen Weg an den
Wänden hinunter suchte. Die schwächsten, ganz unfühl-
baren Durchsickerungen der Tautropfen zwischen seinem
Staube waren in Wirklichkeit die Gesetzgeber seiner ewigen
wegung eigen ist?
Freilich, da haben wir schon wieder die Wolke. Wie der
Gipfel des Berges zuerst gestaltet war, so dass die Wasser-
ströme in so verschiedener Weise auf ihn einwirken konnten,
das wissen wir nicht, aber ich glaube, dass der Augenschein
einer inneren Kraft des Auftürmens der Berge meistens
täuscht. Die Reihenfolge der Felsschichten würde bei
genauer Untersuchung ergeben, dass sie in ihrer Anordnung
sehr gleichförmig sind, nur hier etwas härter, an einer
andern Stelle etwas feiner. Ein Strom erfährt oben auf dem
Berg einen leichten Antrieb nach dieser oder jener Seite,
verstärkt sich aber beim Herabsturz, nimmt von beiden
Seiten andere auf, und vereint ihre Kraft mit der seinigen.
Ein einziger Knoten von Quarz in einer Schieferplatte oben
auf dem Gipfel vermag die Bergform für ewig zu bestimmen.
Er lenkt das Bächlein zur Rechten oder Linken, in die
Richtung des künftigen Stromes, ebenso wie ein leiser Fin-
gerdruck auf den Gewehrlauf die Richtung der Kugel be-
stimmt. Jedes folgende Jahr verstärkt die Bedeutung der
ausgesprochenen Form und ordnet in immer zunehmender
Harmonie die Vorgebirge, deren Gestalt schon der ewige
Sturz der Gewässer bestimmte.
§ 23. Die Bedeutung der auf diese Weise durch die ge-
ringste Veränderung der Richtung an der Wiege des Bäch-
leins erlangten Formen liefert ein interessantes Vorbild für
die Bildung des menschlichen Charakters durch die Macht
der Gewohnheit. Jedwede dieser bemerkenswerten Schluch-
ten oder Spalten ist der Ausdruck nicht einer plötzlich dem
Berg angetanen Gewalt, sondern von kleinen Gewohnheiten,
in denen er seit langem verharrte. Sie wurden aus einem
vorherrschenden Instinkt herausgebildet, aber ihr Schicksal
hing dessenungeachtet endgültig von der Richtung des
kleinen, so gut wie unsichtbaren Tröpfeins des Wassers ab,
durch das der erste Regenschauer seinen Weg an den
Wänden hinunter suchte. Die schwächsten, ganz unfühl-
baren Durchsickerungen der Tautropfen zwischen seinem
Staube waren in Wirklichkeit die Gesetzgeber seiner ewigen