des Königreichs Böhmen. §§.
M/dE sie stchntchkallcin in dn> Pi-ckger/fimd-m nurh in andemSrw,
ten vnd DSrffem/besonders aber an dm Gräntzen/Wonhafft mdcrlicß
sm/daraus dann der Böh,Nischen Nation/eine Gefährliakeik erfolgen
Eimgtm jichalso/dassi- hlcmttalßdald ftmbwchm
nuD WlschchrK beym Könige erscheinm /vndimjhre Meinung verweb
dm woltm- Als der König ihre Jukunfft vernonimen/ hieß er vn-
mzugllch sein?roß Satteln / schrcy die semm an vnd sprach: Gemach.
Men alch an dem Wasser Mulda hrnauff bis an das Kloster Königs
Saal/daselbst ließ er sich hinüber führen / vnd eilete auffs Schloß Toch s-^
^L.lte ihn abermals Gefangen nemcn/vnd hat
sch also aust den Schlössern Toczn.k vndZiebmk, von Martmi bisauff
Mhenachttn/ vnd die Susanna Baderin/attezeit bey ihm auffgehaltcn.
Anno IFyS. König Wmailausiftvom Anfänge
des Newcn Jahrs an/tvie es etzliche dazumahl dafür gehalten/ gantze vier
Wochm lang/in den Böhmischen Städten hcrumb gezogen/auff das er
eMdlgen möchte /was man von im handelte. Als er abcr-nichts verglci-
chm erfahren können/ist er widerumb auffm Wsschehrad ksmen/solchs ge-
schähe fast NerzehL Tage vor Faßnacht.Als er auch vernomen/dZ sich kci-
ncrHefahr zu besorgk/lteß er/am ende der Faßnacht/ein herrlichKömglich
Mahl vnd Panckst anrichtcn/vst die Bürgcrmeistere vndRäthe der Alten .
vnMwcn Städte Prag/ sambt etzliche Landes Herren vnd Rittcrsihafft/ w^l
auffdie Faßnacht einlade». Ihrer viel besorgten sich dabey einer Leibes «uv ^4«
Gefahr/ Aber der König mag wohl nichts böses im Sinn gehabt haben/ ^7-.»
dann er sich nach verbrachter Mahlzeit mit ihnen allmsambt/ vmb alles prägen»
miteinander freundtlich vcrgliechen / vnd sie gebeten/das sie ihm in seinen
vorfallcnden Nöthen / rähtlich vndbehülfflichsein wollen/mitVerhei-'^'
schung/das er sich widermn gegen jncn allerseits gnedig/als jr König vnd
Herr halten / sie schützen vnd ihnen kein Dnrecht thun/noch andcm
stlchszu thun/ vcrstatten wolle. Also verhicschen sie sämbtlichen/ diesem
allem Trewlich vnd Gehorsamblich nachzufttzen. Als diese Ding vor
das Gemeine Volck kommen/war Männiglichen von tzertzen fro/vnd lob-
ten vnsrm HErrn Gott / der ihnen ihren Vngncdigm vnd Grimmigen
König in einen frommen vnd gütigen Herm verkehret hatte.
Desselben Jahres nach Ostern/ smd zu Prag auffs Heyligthumb so
dlel Pilgerßleuht aus ftemvdm Landen ankomen/das sie auch eme grosse
Awrung angerichtet/dann durch sie ein mächtiger Mangel am Brodt/ paser
Wem vnd Bier vorgeßallen/ Das Arme Genuine Volck wolte wider sie
änffrhürisch werden / Die Präger aber besetzten ihre Städte wohl mit
voldatcn / sandten eilte grosse Anzahl Wägen in den S. Georgcns Ber-
M/oder Raudnitzer Kräyß/liessm vmb 70s. Dmaten Kon; emkauffcn/
^ffelbe wurd der Armuth widerumb vcrkaufft in dem werch was es dort
-ttr stellen gekostet/ also ward das Arme Volck gesätttget.
lnj Anno