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% II. Theils J. Buch. Cy dias, Antidotus und Niclas. III. Capitel. 27
in der dach gefvefen / erſcheinet daraus / daß / da der Kuͤnſtler gefallen / daß er es nach Rom gebracht / und in ſeine
ITELES cht Calis Roß und Wagen jederzeit unvergleichlich Galerie geſtellet: iſt geſchehen nach Eroberung
Ales aden gemacht / anfangs aber mit den Menſchen Bildern der Stadt Alexandria in Egypten. Kaͤyſer Ii.
enge nicht wol fortkommen koͤnnen / er einen Fuhrmann berius ließ es nachmals in den Tempel ſtellen /
il aßcm„‘„/m‚; auf des Calis Wagen geſetzet / jederman glaubend welchen er Auguſto zu Ehren geweihet hatte.
ntreſtün 0 zu machen / daß Calis nicht allein kuͤnſtliche Pfer⸗ Von ſeiner Hand ſahe man auch / zur Zeit Pli-
let uſtdoy n de; ſondern auch Menſchen bilden könte. Er hat nü, eine Diana, und zu Epheſo, die Begräbnis
ſen: el hn auch zween Cupido gemacht / einen für die The⸗ des Megabyzi, eines Opfer-Meiſters dieſer Hoͤt⸗
O Bra ſpier / welchen Cicero dem Verri aufrucket und tin. Dieſes Grabmahl beſtunde in kleinen Tem-
chen bie l einen nackenden / der von dem / wider die Natur / peln oder Capellen / dergleichen man noch außer
Alexana liebenden Juͤngling umfangen wird. Es ſind auch / Rom / ſonderlich in Via Appia ſiehet. Zu Athen
alsdes pl 5 in dem Schwibbogen Octaviæ, zu Rom / unter⸗ machte er ein Stuck / worinn er allerley hoͤlliſche
r gd 10 ſchiedliche Bilder bon ſeiner Hand geſtanden. Geſpenſte ausgebildet / auch die Beſchwoͤrungen
' 0 e und Anruffungen der Verſtorbenen Seelen vorge⸗⸗
leren Se e m dieſe Zeit hat auch gelebet CYDIAS , ein ſtellet / wie ſolche in des Homeri Odyſſea von
den Mee uh . berühmter Mahler / deſſen Geburt-Stadt Iyfles vorgenommen worden: Plutarchus in
niſhen dn , dergkahler nbekandt iſt. Unter ſeine Stucke wird gezehlet / Moralibus erwehnet deſſen / mit Vermelden / daß
el. ein ſehr kunſtreiches Gemaͤhl / von den Argonau- man / wann man / nach Epicuri gehre / thun wolte /
olib. ze. cap ten: ſind Griechiſche junge Helden geweſen / ſo mit kein froͤlich deben fuͤhren koͤnne. Er erzehlte hie-
gezogen ele ers dem Prinzen Jaſon, auf dem Schiff Argo, nach bey / daß / als Nicias an dieſem Stucke gearbeitet /
get: welehe, Colchos gefahren / das guldine Vellus oder Wi⸗ er ſich ſo ſehr darin vertiefft / daß er oftmals ſeine
hin gereist. Gl der- Fell von dar abzuholen / wovon unterſchiedli⸗ Leute gefragt; Ob er auch das Mittag⸗Mahl ein-
nus- Biber gh che Poeten / als Orpheus, Apollonius und Va- genommen haͤtte? Als er dieſes Stuck vollendet /
dte und date lerius Flac cus geſchrieben. Fur dieſes Gemaͤlde / ließ ihme der Koͤnig Ptolomeæeus 60. Talente, 1 ae
len / übrtaſn E. hat ihme Hortenſius, ein Roͤmiſcher Orator, ſind 36000, Gold- Eronen / dafür anbieten: das erſſhm groß
5 überließ dan 144. Seſterzen bezahlet. Er mahlte auch / dieſem aber nicht annehmen / und ſein Werk nicht verkau⸗ Geld gebot,
itderſchedeh |Hortenfio eine Capelle in ſein Spiel- Hauß zu fen wollen. Diß ſchreibet Plutarchus. Aber Pli- ten.
zum mee g Tuſculo: ſpeſches Hauß nachmals dem beruͤhm⸗ nius redet anderſt hievon 7 und meldet / daß Ni-
wol de lu Coe ten Cicero eigen worden / da er viel Sachen ge⸗ cias dem Koͤnig Attalus dieſes Stuck fur 60. Ta-
eres MI ſchrieben / und iſt es der Zeit ein Cloſter / Grotta lent nicht uͤberlaſſen / ſondern es der Stadt Athen,
langen Wld. D kerrata genannt ein ſehr luſtiger Ort / allwo die als ſeiner Geburt ⸗Stadt / geſchenkt: dann er ſchon
ſicometes e, Griechiſche Muͤnche ſich pflegen aufzuhalten. reich genug geweſen. Es kan wol ſeyn / daß bende
W eiten BQ Könige ihm ſo viel Gelds darfür angebotten. Die ‘
alle 10 las ir ANTI DPO Tus, deſſen Herkommen uns auch heutige Kunſt⸗Mahlere mochten wünfchen / daß
jegel 109 10 55 7 . Anic[)t bewuſt ift / iſt ein guter Mahler und Eu- dieſer Zeit noch Ptolomeæri und Attali lebten / die
kel ale / Madler. phranors Lehrling geweſen. Er mahlte zu ihre Kunſt mit Talenten alſo freygebig belohnten /
Jude 7 10 Athen, ein Geſechte zweyer / die Schilde auf und daß ihre Neichtüme ſich ſo hoch erſchwingen
myntas, ‘[g 10 Barcelloniſche Art fuhrten / mit einem Trompe⸗ moͤchten / daß ſie auch ihre Gemaͤlde denen Staͤdten /
t ihr g gh ter: wovon ſehr viel gehalten wurde. Er war ſehr zur Gedaͤchtnis / in die Raht⸗Haͤuſer verehren
deim Blde $ fleiſſig / alle zu der Kunſt gehoͤrige Dinge zu unter⸗ Dkoͤnten. . /
ache, ſuchen. Doch war er nicht gar wol gegruͤndet / inder Sonſten hat Nicias auch ſehr große Stucke ge⸗ Seine groß
9/die ol 1007 Maß und Proportion. Er mahlte auch gar rauh macht / als da waren / wie Calliſto und Jo in einenſſe Werke.
achz zu fag 10 von Farben. Ein großes Stuck ſeines Ruhms iſt Baͤren und in eine Kuh verwandelt worden. Die
ion bra f geweſen / daß er den beruͤhmten Nicias vonAthen nackende Andromeda, ſo vonperſeo erlöſt wird /
t er de 5 f zum Lehr-⸗Schuler gehabt. ein Mapeſtätiſcher Alexander, ſo/ zur Zeit Plinil,
in Pompeji Galeria zu ſehen geweſen / und eine
ſitzende Calypſo. Er ware auch ſonders fuͤrtreff-
lich / in Abbildung der vierfuͤſſigen Thieren / ſon-
derlich der Hunde. Er hat auch den grauſamen
Marathoniſchen Streit ausgebildet. Man ſagt /
daß Praxiteles, als er einſt gefragt worden / wel-
ches unter den Marmor Bildern das baͤſte ware 2
zur Antwort gegeben: Das jenige ſey es / wobey
Niclas die tezte Hand angeleget habe. So ſehr
wurde das Ausmachen und poliren dieſes Kuͤnſt-
lers geſchaͤtzet. Plinius ſwill noch von einem Ni-
dias ſagen / der in der 112. Olympiade gelebet.
Es iſt aber eben dieſer / und das bezeuget ob -er-
wehntes ſein Stuck / der Große Alexander, ſpel- er hat auch
cher um ſelbige Zeit gelebet: Es waͤre dann daß in Ale xan-
Jeſer NICIAS , deſſen Vatter Nicomedes
geheiſſen / und deſſen Contrefaͤt in der Ku-
pferblatten / mit Lit. E. bezeichnet / zu finden / war
ehr kunſtfaͤrtig / F̃rauen. Bilder zu mahlen / auch in
der erſe Verkuͤrzen und Perſpectiy-machen. Er wendete
allen ſeinen Fleiß an die Erlernung der Kunſt / die
Gemaͤhle zu verhoͤhen und zu ſchattiren / daß ſie
n ganz erhebt und rund ausſahen. Er machte eine
0 bene Nemæa, die für eine Goͤttin der Buſche und Wäl-
Mörder ; der gehalten worden / und mahlte ſie auf einen Loͤ⸗
P ſch l wen ſitzend / mit einem Palm Zweig in der Hand.
Dieſes Stuck ließe Silanus aus Aſien nach Rom
bringen / und wurde es daſelbſt in das Capitolium
geſtellet. Er machte auch einen Bacchuls, der zur
tracht / geſtanden. Dann ein ander Stuck / der
Hyacinthus, ſo ein Juͤngling geweſen / welchen
—. Apollo ſehr geliebet / hat Kayſer Au guſto ſo wol
ten gelebet.
„
C
feines
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% II. Theils J. Buch. Cy dias, Antidotus und Niclas. III. Capitel. 27
in der dach gefvefen / erſcheinet daraus / daß / da der Kuͤnſtler gefallen / daß er es nach Rom gebracht / und in ſeine
ITELES cht Calis Roß und Wagen jederzeit unvergleichlich Galerie geſtellet: iſt geſchehen nach Eroberung
Ales aden gemacht / anfangs aber mit den Menſchen Bildern der Stadt Alexandria in Egypten. Kaͤyſer Ii.
enge nicht wol fortkommen koͤnnen / er einen Fuhrmann berius ließ es nachmals in den Tempel ſtellen /
il aßcm„‘„/m‚; auf des Calis Wagen geſetzet / jederman glaubend welchen er Auguſto zu Ehren geweihet hatte.
ntreſtün 0 zu machen / daß Calis nicht allein kuͤnſtliche Pfer⸗ Von ſeiner Hand ſahe man auch / zur Zeit Pli-
let uſtdoy n de; ſondern auch Menſchen bilden könte. Er hat nü, eine Diana, und zu Epheſo, die Begräbnis
ſen: el hn auch zween Cupido gemacht / einen für die The⸗ des Megabyzi, eines Opfer-Meiſters dieſer Hoͤt⸗
O Bra ſpier / welchen Cicero dem Verri aufrucket und tin. Dieſes Grabmahl beſtunde in kleinen Tem-
chen bie l einen nackenden / der von dem / wider die Natur / peln oder Capellen / dergleichen man noch außer
Alexana liebenden Juͤngling umfangen wird. Es ſind auch / Rom / ſonderlich in Via Appia ſiehet. Zu Athen
alsdes pl 5 in dem Schwibbogen Octaviæ, zu Rom / unter⸗ machte er ein Stuck / worinn er allerley hoͤlliſche
r gd 10 ſchiedliche Bilder bon ſeiner Hand geſtanden. Geſpenſte ausgebildet / auch die Beſchwoͤrungen
' 0 e und Anruffungen der Verſtorbenen Seelen vorge⸗⸗
leren Se e m dieſe Zeit hat auch gelebet CYDIAS , ein ſtellet / wie ſolche in des Homeri Odyſſea von
den Mee uh . berühmter Mahler / deſſen Geburt-Stadt Iyfles vorgenommen worden: Plutarchus in
niſhen dn , dergkahler nbekandt iſt. Unter ſeine Stucke wird gezehlet / Moralibus erwehnet deſſen / mit Vermelden / daß
el. ein ſehr kunſtreiches Gemaͤhl / von den Argonau- man / wann man / nach Epicuri gehre / thun wolte /
olib. ze. cap ten: ſind Griechiſche junge Helden geweſen / ſo mit kein froͤlich deben fuͤhren koͤnne. Er erzehlte hie-
gezogen ele ers dem Prinzen Jaſon, auf dem Schiff Argo, nach bey / daß / als Nicias an dieſem Stucke gearbeitet /
get: welehe, Colchos gefahren / das guldine Vellus oder Wi⸗ er ſich ſo ſehr darin vertiefft / daß er oftmals ſeine
hin gereist. Gl der- Fell von dar abzuholen / wovon unterſchiedli⸗ Leute gefragt; Ob er auch das Mittag⸗Mahl ein-
nus- Biber gh che Poeten / als Orpheus, Apollonius und Va- genommen haͤtte? Als er dieſes Stuck vollendet /
dte und date lerius Flac cus geſchrieben. Fur dieſes Gemaͤlde / ließ ihme der Koͤnig Ptolomeæeus 60. Talente, 1 ae
len / übrtaſn E. hat ihme Hortenſius, ein Roͤmiſcher Orator, ſind 36000, Gold- Eronen / dafür anbieten: das erſſhm groß
5 überließ dan 144. Seſterzen bezahlet. Er mahlte auch / dieſem aber nicht annehmen / und ſein Werk nicht verkau⸗ Geld gebot,
itderſchedeh |Hortenfio eine Capelle in ſein Spiel- Hauß zu fen wollen. Diß ſchreibet Plutarchus. Aber Pli- ten.
zum mee g Tuſculo: ſpeſches Hauß nachmals dem beruͤhm⸗ nius redet anderſt hievon 7 und meldet / daß Ni-
wol de lu Coe ten Cicero eigen worden / da er viel Sachen ge⸗ cias dem Koͤnig Attalus dieſes Stuck fur 60. Ta-
eres MI ſchrieben / und iſt es der Zeit ein Cloſter / Grotta lent nicht uͤberlaſſen / ſondern es der Stadt Athen,
langen Wld. D kerrata genannt ein ſehr luſtiger Ort / allwo die als ſeiner Geburt ⸗Stadt / geſchenkt: dann er ſchon
ſicometes e, Griechiſche Muͤnche ſich pflegen aufzuhalten. reich genug geweſen. Es kan wol ſeyn / daß bende
W eiten BQ Könige ihm ſo viel Gelds darfür angebotten. Die ‘
alle 10 las ir ANTI DPO Tus, deſſen Herkommen uns auch heutige Kunſt⸗Mahlere mochten wünfchen / daß
jegel 109 10 55 7 . Anic[)t bewuſt ift / iſt ein guter Mahler und Eu- dieſer Zeit noch Ptolomeæri und Attali lebten / die
kel ale / Madler. phranors Lehrling geweſen. Er mahlte zu ihre Kunſt mit Talenten alſo freygebig belohnten /
Jude 7 10 Athen, ein Geſechte zweyer / die Schilde auf und daß ihre Neichtüme ſich ſo hoch erſchwingen
myntas, ‘[g 10 Barcelloniſche Art fuhrten / mit einem Trompe⸗ moͤchten / daß ſie auch ihre Gemaͤlde denen Staͤdten /
t ihr g gh ter: wovon ſehr viel gehalten wurde. Er war ſehr zur Gedaͤchtnis / in die Raht⸗Haͤuſer verehren
deim Blde $ fleiſſig / alle zu der Kunſt gehoͤrige Dinge zu unter⸗ Dkoͤnten. . /
ache, ſuchen. Doch war er nicht gar wol gegruͤndet / inder Sonſten hat Nicias auch ſehr große Stucke ge⸗ Seine groß
9/die ol 1007 Maß und Proportion. Er mahlte auch gar rauh macht / als da waren / wie Calliſto und Jo in einenſſe Werke.
achz zu fag 10 von Farben. Ein großes Stuck ſeines Ruhms iſt Baͤren und in eine Kuh verwandelt worden. Die
ion bra f geweſen / daß er den beruͤhmten Nicias vonAthen nackende Andromeda, ſo vonperſeo erlöſt wird /
t er de 5 f zum Lehr-⸗Schuler gehabt. ein Mapeſtätiſcher Alexander, ſo/ zur Zeit Plinil,
in Pompeji Galeria zu ſehen geweſen / und eine
ſitzende Calypſo. Er ware auch ſonders fuͤrtreff-
lich / in Abbildung der vierfuͤſſigen Thieren / ſon-
derlich der Hunde. Er hat auch den grauſamen
Marathoniſchen Streit ausgebildet. Man ſagt /
daß Praxiteles, als er einſt gefragt worden / wel-
ches unter den Marmor Bildern das baͤſte ware 2
zur Antwort gegeben: Das jenige ſey es / wobey
Niclas die tezte Hand angeleget habe. So ſehr
wurde das Ausmachen und poliren dieſes Kuͤnſt-
lers geſchaͤtzet. Plinius ſwill noch von einem Ni-
dias ſagen / der in der 112. Olympiade gelebet.
Es iſt aber eben dieſer / und das bezeuget ob -er-
wehntes ſein Stuck / der Große Alexander, ſpel- er hat auch
cher um ſelbige Zeit gelebet: Es waͤre dann daß in Ale xan-
Jeſer NICIAS , deſſen Vatter Nicomedes
geheiſſen / und deſſen Contrefaͤt in der Ku-
pferblatten / mit Lit. E. bezeichnet / zu finden / war
ehr kunſtfaͤrtig / F̃rauen. Bilder zu mahlen / auch in
der erſe Verkuͤrzen und Perſpectiy-machen. Er wendete
allen ſeinen Fleiß an die Erlernung der Kunſt / die
Gemaͤhle zu verhoͤhen und zu ſchattiren / daß ſie
n ganz erhebt und rund ausſahen. Er machte eine
0 bene Nemæa, die für eine Goͤttin der Buſche und Wäl-
Mörder ; der gehalten worden / und mahlte ſie auf einen Loͤ⸗
P ſch l wen ſitzend / mit einem Palm Zweig in der Hand.
Dieſes Stuck ließe Silanus aus Aſien nach Rom
bringen / und wurde es daſelbſt in das Capitolium
geſtellet. Er machte auch einen Bacchuls, der zur
tracht / geſtanden. Dann ein ander Stuck / der
Hyacinthus, ſo ein Juͤngling geweſen / welchen
—. Apollo ſehr geliebet / hat Kayſer Au guſto ſo wol
ten gelebet.
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