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Sandrart, Joachim von
L' Academia Todesca della architectura, scultura & pittura oder Teutsche Academie der edlen Bau-, Bild- und Mahlerey-Künste (Bd. [1], 2): ... Zweyter Theil, Von der alt- und neu-berühmten Egyptischen, Griechischen, Römischen, Italiänischen, Hoch- und Nied — Nürnberg, 1675

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https://doi.org/10.11588/diglit.1282#0258
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235

ſtorien von Joſeph:
derich / und Johann Suſterus
dito / Mahler zu Muͤnchen.

fenburg / Mahler.

Werke zu Leyden und
Werke zu Antorf und Mecheln.

Er wegen ſeiner herrlichen Ar-
beit wolberuͤhmte Chriſtoph
Amberger iſt ſonſt ſo unbekant /
daß ich von niemanden erfahren
Y koͤnnen / von wannen er oder ſei-
ue Eltern / oder wer ſein dehr-
; maueiſter geweſen. Weil er aber
um Straßburg viel gethan / und in ſeiner Manier
zu mahlen / abſonderlich im Contrafaͤten / dem be-
ruͤhmten Kuͤnſtler Holbein gefolgt / als urtheilet
man theils deswegen / theils wegen des Datums /
daß er bey demſelben das Mahlen erlernet habe;
gewiß iſt / daß Amberger in ſeiner Kunſt von ſinn-
reichen Zeichnungen nach dem Leben / Inventionen
und Hiſtorien ſehr fuͤrtreſtich geweſen / wovon zu
Augſpurg in freſco die ſchoͤne Behauſungen aus-
wendig gemahlt Zeugnis geben. ‚
Aͤͥÿlonderlich lobſpuͤrdig aber ſind ſeine zwölf
groſſe Stuck auf Leintvad mit in Eyrklar tempe-
Seine Hikirten Waſſerfar ben / begreiffend die Hiſtorie von
1 Joſeph in Egypten / den ſeine Bruder verfolget /
die Hausfrau Potiphars faͤlſchlich angeklagt / und
ins Gefaͤngnis gebracht / wie er aber nachmalen /
wegen Auslegung der Traͤume / von Koͤnig Pha-
rao zum obriſten Statthalter uͤber Egypten geſe-
bet / darauf von ſeinen Bruͤdern beſucht / geehret /
und der Benjamin / wie auch ſein Vatter / zu ihme
gebracht / und diefer von Joſeph endlich wieder zum
Grabe begleitet wird: welches alles er in Bildern
einer groſſen Spannen hoch / mit ungemeinem Ver-
ſtand und Warheit / auch Ausbildung der Affecken /
Pasſionen / Begierden / Anmutungen / ſamt allen
umſtaͤndigen Selzamkeiten von Thieren / Gebaͤu⸗
den / Landſchaften und andern / uͤberaus meiſterhaft
gefaͤrtiget und erſonnen hat / alſo / daß dergleichen
weder von Teutſchen / noch andern jemalen an das
iecht gebracht worden / und iſt allein hoͤchlich zu
bedauren / daß dieſes herꝛliche Werk nur von unbe-
ſſtaͤndigen Waſſerfarben gemahlt iſt / und dernthal-
ben bald zu Grund gehen muß / vie ichs dann nicht
ſonders groſſen Widerwillen bey denen Kunſtlie-
benden Steiningern hab ſehen muͤſſen / und ſelbiges
allein darum zu ewiger Gedaͤchtnis und Lob des
Kuͤnſtlers nicht erkauft und behalten habe.
Es hat dieſer edle Mann das meiſte zu Aug-

XXIV. E
Chriſtoph ß E
Amberger ZAE

Mahler.

Seine Wer,
ke zu Ang-
ſpurg.





ö ſechs

V. Lambertus /
XXXVI. Peter

ald von

Fri-
Can-
Aſchaf-
Maͤynz
Hans Gruͤne wald /
hler von Heyden: Seine
Bruͤſſel / Mahler: Seine

XXXVIII.

burg gemahlt / worvon bey dem Hern Doctor
Thoman / und Herꝛn Johann Sigmund Muͤller
unterſchiedliche zu ſehen ſind. Zu Zeiten Caro-
Ii V. An. 25 30. contrafätete er dieſen groſſen Mo-
narchen ſehr lebhaft und wwolgefaͤllig / als nun der
Käifer zu wiſſen begehrt / was er für ſelbiges Stuck
fordere / und er ſich von einem Dutzet Thaler ver-
nehmen laſſen / lieſſe ihm der freygebige Herꝛ drey-
mal ſo viel reichen / neben einer herꝛlichen guͤldenen
Ketten und Kaͤiſerl. Gnaden-Pfenning / mit Ver-
melden / daß Lirian, dem er fuͤr jedes Contrafaͤt
100. Reichsthaler bezahlen laſſen / dieſelbe nicht
bäſſer gemacht. Neben dieſen ſind auch viele ſeiner
Werke in der Chur⸗Bapriſchen Galeria zu ſehen /
die dieſer herꝛliche Kuͤnſtler mit groſſer Fuͤrtreflich-
keit / Ruhm und Lob gemahlt / iſt demnach nichts
vertwunderlichers / als daß kein einiger unſerer Teut-
ſchen Nation jemalen mit Schriſten oder ſonſt an-
deren Gedaͤchtniſſen unſers Ambergers Namen
und Kunſt eee Dauit aber nun ins kuͤnf-
tig dieſer Kuͤnſtler nicht langer unbekandt bleibe /
hab ich ſeiner eigen Hand Contrafaͤt in die Kupfer-
blatte Cc. bringen / und damit ſeine Gedaͤchtnis ver-

elvigen wollen.

Mach dieſer Zeit varen zu Muͤnchen drey Brů-
Duder / Lambertus / Fridrich / und Johann
Sufterus / ſo der beruͤhmte Chriſtoph Schwarz in
der Mahl Kunſt unterrichtet / der erſte war der für-
nehmſte in Hiſtorien / und machte ſelbige ſehr an-
mutig / wol ordinirt und geiſtreich / deſſen ferneren
Betveistum die Werke ſelbſten geben. Der Fri-
drich mahlte holdſelige Inventionen in minia-
tur, in denen auch der dritte beruͤhmt und fuͤr einen
Meiſter gepriſen ward.
28 war auch ehmals Peter Candito in Dienſt
Seodes Herzogen Albrechts in Bayren / und fol-
gends bey Ihro Churfüͤrſtl. Durchl. Maximilian
hochloblichen Angedenkens / zu deſſen neuer bauten
Reſidenz Candito viele herzliche ſchoͤne Werke in
Oelfarben und freſco, wie auch zu allerley noͤhti-
gen Ornamenten die Modellen und Zeichnungen
ſehr vernuͤnftig angeordnet / wie dann faſt in allen
Zimmern der ganzen Reſidenz etlwas gutes von

*

d






zu Aug-
ſpurg.

XXXV.

rich und
Johann

ito / Mah-
chen.

11 1


* .
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