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II. Theils III. Buch.
III. Capitel.
Unkerſchied-
liche ſeine
Zeichnun-
gen.
Seine Ge-
maͤhlde.
Alſo wird von Maximiliano, dem Roͤmiſchen
Kaͤyſer / Caroli V. Groß⸗Vattern / durch Carl
Vermander erzehlt / daß / als Albert ihme etwas
großes auf die Mauer abzeichnen ſollen / und er auf
dem erbauten Geruſt nicht voͤllig den Ort erlangen
koͤnnen / habe der Kaͤyſer einem dabey ſtehenden Edel-
mann anbefohlen / daß er dem Kuͤnſtler eine Leiter
halten / und aufſteigen laſſen ſolte / damit er ſeine
angefangene Zeichnung vollenden moͤchte / als aber
Adel nachtheilig und beſchwaͤrlich waͤre / wann er
eines Mahlers Leiterhalter werden ſolte / habe ihm
der Kaͤyſer geantwortet: Albert iſt wol mehr dann
ein Edelmann / wegen Fuͤrtreflichkeit ſeiner Kunſt /
dann ich wol von einem Bauren einen Edelmann /
aber nicht gleich von einem Edelmann einen Kuͤnſt-
ler machen kan / habe auch darauf hin dem Alberto
das Wappen fuͤr die Mahlere / daß ſie in einem Aſ-
ſur· blauen Feld drey ſilberne oder weiße Schild füh-
ren ſollen / gegeben. So hat ihn Carolus der fuͤnfte
eben ſo hoch geachtet. . ‘
Als Albert das groſſe Geruͤcht ſeines Zeitge-
noſſens / des Raphael von Urbino, gehoͤrt / hat er
ſelbigem ſein Contrafaͤt / ſo ohne Aufhoͤchung gerun-
det gemacht ware / geſendet / wie dann viele andere
dergleichen Zeichnung von ihme bey denen Kunft-
liebern zu finden. Als bey dem Kunſt liebenden
Herꝛn Hieronymus Edmheſton in dem Briel /
in einem Buch / ſo damals noch Hern Lucas de
Heere zugehoͤrig / ſeyn von Alberts Hand einige
Geſichter oder Contrafaͤte / und unter andern ein
mit dem Penſel erhoͤcht und vertiefte Cardinals
oder geiſtliche Perſon / auch ein Marien ⸗Vild ſehr
ſehen ſeyn; bey dem Marien Bild iſt ein datum
Berenſtein zu Harlem / ſeyn allerhand Maͤnner /
Arm / Bein / von ſehr guter proportion, & c. die
Eva Bilder zu machen / gehabt; hernach Herꝛn
Spiring uͤberlaſſen. Es ſind auch in Italien an
vielen Orten von ihme unterſchiedliche Stuck / ſo
in hohen Wuͤrden gehalten werden / daß alſo ſehr
ſchwer zu beſchreiben alles / was er gemahlt / ge-
zeichnet / gehauen und geſchrieben hat; des Kunſt-
begierigen Leſers Begierde aber nur in etivas zu
befriedigen / will ich von ſeinen Kunſt-Gemaͤlden /
ſo viel mir bewuſt / beyfuͤgen.
Alſo ſindeten ſich erſtlich von An. 1504. die drey
mit ei nen 1 1 0 Kopf / den andern / als truͤge er
ugel / und den dritten mit einem guͤlde-
nen Truͤhlein gemahlt / wiederum von Anno 1506.
ein Marien Bild / uͤber deſſen Haupt zwey Engel
ſchweben / ſo einen Roſen⸗Kranz halten / ob wolten
ſie daſſelbe kroͤnen. Anno 1505. hat er in Lebens-
gröffe einen Adam und Eva gemacht; in dem Jahr
1908. hat er ein Crucifix oder Kreutzigung Ehriſti
maſſen ſchoͤn und wolſtaͤndig. In dieſes Stuck hat
er ſich ſelbſt nach dem Leben gemahlt / in fı einer Hand
ben ſich aber hat er Bilibaldum gebildt; Nach die-
ſem hat er einen ſehr herꝛlichen Himmel / worinn
ten her aber der Papſt / Kaͤyſer / Cardinal/ und an-
dere Monarchen ſehr ſinnreich geſtellet / ſo fur ei-
nes ſeiner baͤſten Werke gehalten wird; hierinn ſte-
het der Meiſter wieder in einer Landſchaft / eine Ta-
bertus Dürer, Noricus, faciebat anno de
Virginis partu 1511. .
In dem Kaͤyſerlichen Palaſt zu Prag ſtehen von
dieſes Kuͤnſtlers Hand unterſchiedliche ſehr herꝛli-
den fuͤrereflichſten / hat Ihro Majeſtaͤt / dem Roͤmi-
ſchen Kaͤyſer / die hochlöͤbl. Obrigkeit und Raht der
ſonen / auch kommen darein nach dem Leben alle die
Engeln / dern H
Durchleuchtigen Churfuͤrſten in Bayren / Maxi-
dachter Dominic aner-Kirche. .
Ihre Kaͤyſerliche Majeſtaͤt haben in dero Kunſt-
vielen andern zu Utrecht noch befindlichen Gebaͤn⸗
den / welche er alle mit der Feder nachſchraffirt / die
loblichen Angedenkens / mir ſelbſt in dieſem Buch
gezeigt / woruͤber ich mich dann billich verwundern
des Kaͤyſers Maximiliani, geweſenn.
gezeichnet geſehen bey Ihro Churfuͤrſtlichen Ourch-
leuchtigkeit Maximilian in Bayrn / worinn Albert
ne Werke
e S
.
II. Theils III. Buch.
III. Capitel.
Unkerſchied-
liche ſeine
Zeichnun-
gen.
Seine Ge-
maͤhlde.
Alſo wird von Maximiliano, dem Roͤmiſchen
Kaͤyſer / Caroli V. Groß⸗Vattern / durch Carl
Vermander erzehlt / daß / als Albert ihme etwas
großes auf die Mauer abzeichnen ſollen / und er auf
dem erbauten Geruſt nicht voͤllig den Ort erlangen
koͤnnen / habe der Kaͤyſer einem dabey ſtehenden Edel-
mann anbefohlen / daß er dem Kuͤnſtler eine Leiter
halten / und aufſteigen laſſen ſolte / damit er ſeine
angefangene Zeichnung vollenden moͤchte / als aber
Adel nachtheilig und beſchwaͤrlich waͤre / wann er
eines Mahlers Leiterhalter werden ſolte / habe ihm
der Kaͤyſer geantwortet: Albert iſt wol mehr dann
ein Edelmann / wegen Fuͤrtreflichkeit ſeiner Kunſt /
dann ich wol von einem Bauren einen Edelmann /
aber nicht gleich von einem Edelmann einen Kuͤnſt-
ler machen kan / habe auch darauf hin dem Alberto
das Wappen fuͤr die Mahlere / daß ſie in einem Aſ-
ſur· blauen Feld drey ſilberne oder weiße Schild füh-
ren ſollen / gegeben. So hat ihn Carolus der fuͤnfte
eben ſo hoch geachtet. . ‘
Als Albert das groſſe Geruͤcht ſeines Zeitge-
noſſens / des Raphael von Urbino, gehoͤrt / hat er
ſelbigem ſein Contrafaͤt / ſo ohne Aufhoͤchung gerun-
det gemacht ware / geſendet / wie dann viele andere
dergleichen Zeichnung von ihme bey denen Kunft-
liebern zu finden. Als bey dem Kunſt liebenden
Herꝛn Hieronymus Edmheſton in dem Briel /
in einem Buch / ſo damals noch Hern Lucas de
Heere zugehoͤrig / ſeyn von Alberts Hand einige
Geſichter oder Contrafaͤte / und unter andern ein
mit dem Penſel erhoͤcht und vertiefte Cardinals
oder geiſtliche Perſon / auch ein Marien ⸗Vild ſehr
ſehen ſeyn; bey dem Marien Bild iſt ein datum
Berenſtein zu Harlem / ſeyn allerhand Maͤnner /
Arm / Bein / von ſehr guter proportion, & c. die
Eva Bilder zu machen / gehabt; hernach Herꝛn
Spiring uͤberlaſſen. Es ſind auch in Italien an
vielen Orten von ihme unterſchiedliche Stuck / ſo
in hohen Wuͤrden gehalten werden / daß alſo ſehr
ſchwer zu beſchreiben alles / was er gemahlt / ge-
zeichnet / gehauen und geſchrieben hat; des Kunſt-
begierigen Leſers Begierde aber nur in etivas zu
befriedigen / will ich von ſeinen Kunſt-Gemaͤlden /
ſo viel mir bewuſt / beyfuͤgen.
Alſo ſindeten ſich erſtlich von An. 1504. die drey
mit ei nen 1 1 0 Kopf / den andern / als truͤge er
ugel / und den dritten mit einem guͤlde-
nen Truͤhlein gemahlt / wiederum von Anno 1506.
ein Marien Bild / uͤber deſſen Haupt zwey Engel
ſchweben / ſo einen Roſen⸗Kranz halten / ob wolten
ſie daſſelbe kroͤnen. Anno 1505. hat er in Lebens-
gröffe einen Adam und Eva gemacht; in dem Jahr
1908. hat er ein Crucifix oder Kreutzigung Ehriſti
maſſen ſchoͤn und wolſtaͤndig. In dieſes Stuck hat
er ſich ſelbſt nach dem Leben gemahlt / in fı einer Hand
ben ſich aber hat er Bilibaldum gebildt; Nach die-
ſem hat er einen ſehr herꝛlichen Himmel / worinn
ten her aber der Papſt / Kaͤyſer / Cardinal/ und an-
dere Monarchen ſehr ſinnreich geſtellet / ſo fur ei-
nes ſeiner baͤſten Werke gehalten wird; hierinn ſte-
het der Meiſter wieder in einer Landſchaft / eine Ta-
bertus Dürer, Noricus, faciebat anno de
Virginis partu 1511. .
In dem Kaͤyſerlichen Palaſt zu Prag ſtehen von
dieſes Kuͤnſtlers Hand unterſchiedliche ſehr herꝛli-
den fuͤrereflichſten / hat Ihro Majeſtaͤt / dem Roͤmi-
ſchen Kaͤyſer / die hochlöͤbl. Obrigkeit und Raht der
ſonen / auch kommen darein nach dem Leben alle die
Engeln / dern H
Durchleuchtigen Churfuͤrſten in Bayren / Maxi-
dachter Dominic aner-Kirche. .
Ihre Kaͤyſerliche Majeſtaͤt haben in dero Kunſt-
vielen andern zu Utrecht noch befindlichen Gebaͤn⸗
den / welche er alle mit der Feder nachſchraffirt / die
loblichen Angedenkens / mir ſelbſt in dieſem Buch
gezeigt / woruͤber ich mich dann billich verwundern
des Kaͤyſers Maximiliani, geweſenn.
gezeichnet geſehen bey Ihro Churfuͤrſtlichen Ourch-
leuchtigkeit Maximilian in Bayrn / worinn Albert
ne Werke
e S
.