Der beruͤhmte Lateiniſche Geſchichtſchreiber /
Livius, iſt zu Padua in Italien geboren: hat
die Roͤmiſche Händel / wie aus ſeinen Buͤchern zu
erſehen / mit einer ſonderbaren Zier und Anmut
beſchrieben. Daß dahero Quintilianus ihm
uber die Maß viel Lobs beygemeſſen / und dem He-
rodoto gleich geachtet / auch / der Studirenden Ju-
gend ſeiner Zeit deſſen Schrifften / als Nachfolge-
rinnen Ciceronis fleiſſig zu leſen / und wo moͤg⸗
lich gar auswendig zu lernen / recommendirt
hat. Dieſer iſt / in ſeiner Seburts⸗Stadt Padua,
geſtor ben: woſelbſt ſeine Gebeine / unter einem
Sein rab herꝛlichen Grabmal / mit ſonderlicher Ehr⸗bezen-
Bildnus
Livii.
kob ſeiner
Schriften.
mahl. gung / annoch / bis auf dieſen Tag / verwarlich auf
behalten und gezeiget werden.
5 Euripides“.
Je Bildnus des Tragiſchen Poeten Euripi.
; dis, hat ihren Abzug / oder Abriß von einer
— — Marmornen Seulen. Auf der Bruſt iſt EYPEIMIAHS
wumer nicht aber r rEImanx ſpie es wol hatte ſeyn ſollen /
Marmeb zu leſẽ. Maſſen / an einer / bey kulviolUlrſino ſtehen-
Saulen. de / viereckigten Seulen erhellet / allwo geleſen wird
ETPEIHHIAET MN ET APXOT AOHNAIO E:
Dergleichen auch / an einem andern Juß⸗Blat / r.
PEINIAHE zu ſehen.
Wir leſen / daß Euripidis Handſchrifften /
Seine
be acc f in 75. Tragoedien beſtunden / dem Egoptiſchen
den Könige Könige Prolemazo, von den Athenienſern / zu
} b e e um damit
lde en die Alexandriniſche Bibliothec helffen auszuzie-
bucht ren. Dieſer Eurtoices wurde 1 den 95 5
gare den des Macedoniſchen Koͤnigs Archelai, zu
ue Fal. deſſen Zeit er gelebet / zerriſſen. Und weil die
Henuches Athenienſerſeine Gebeine / die zu Pellæ begra-
; abe ben lagen / nicht durfften hinweg fuͤhren: als lief
dieacheni-IEH ſie / zu ſeinem Ehren⸗Gedaͤchtnus / ein treffli-
euer gechuſches Grabmahl / und eine Statuen / auf dem Schau-
platze aufrichten.
4 Tomus Heros.
Dale Helden Bildnus iſt abgekuͤnſtelt aus
einer Medaglie / welche die Tomitaner ih-
me / als einem Stiffter und Erbauer ihrer Stadt
zu Ehren haben pregen laſſen. Auf einer Seiten
der ſelben ſteht die Bildnus / mit dem Namen o-
MOZ KTIZTHZ3 auf der andern aber Hercules,
als ein Schug⸗Gott / mit dieſen Buchſtaben 1 0.
Tax. Welches dann ſehr zur Behauptung
dienet des jenigen / as Stephanus, von dem
Wort rein, geſchrieben: Ungeachtet / in
Theils Medaglien / TOoMEAN;
nicht aber Tou err x, gele-
ſen wird.
Bld des
Haldens
Tomi.
Manns⸗und Frauens Perſonen wahre Abbildung. III. Theil. 67
Antiquität verſtaͤndigen / zu genauerer Nach⸗ i ;
forſchung. S Vabalatus pl. Z. 1.
S S Enobia, die Gemahlin Odenati, hat nach /
4 Titus Liviu 8. ihres Mannes Tode / die Herꝛſchafft ina ſien, Bildnus
durch ihre vortreffliche Tapfferkeit und Klugheit / der Leno.
wie eine heroiſche Fuͤrſtin / und Königliche Toch⸗ agu
ter / behauptet / auch gar des Kaͤyſerlichen Tittels / Medaglien.
zuletzt ſichangemaſſet. Wodurch ſie aber endlich
den Käyſer Aurelianum wider ſich in die Ruͤ⸗
ſtung gereizt: der ſie uͤberwunden und nebſt Va-
balato, ihrem Sohne / und noch einem andern
Bruder / zu einem Triumph herum gefuͤhret.
Gegenwaͤrtige Bildnus Vabalati wird / aus Au-
reliani Medaglien / und Auguſti Geſchichten /
beglaubt.
Semiramis.
Doe ſpeltberuͤhmte Königin der Babylonier
Dund Ally rier / Semiramis / wird fuͤr eine
Tochter Beliund Gemahlin Nini, der die Stadt
Ninive gebauet / gehalten. Weil dieſer Ninus, Der Semi.
bey denen Hebreern / Aſſur, der Sohn Sems / Kauft und
erſter König der Aſſy rer ſeyn ſoll; ſo hat hierauf / Vermähs
mit Vermählung der Koͤnigin Semiramis, er lung.
auch das Baby loniſche Reich darzu bekommen.
Darum als dieſer ihr Mann geſtorben / hat ſte / bey
die 42. Jahr ſehr löblich regieret / wider die Moh⸗ Ihre Tapf:
ren und Indianer groſſe Kriege geführet / und ſie delten
endlich ſieghafft uͤberwvunden; nachgehends ein und und Kriege
andere Staͤdte erweitert / und / welches das Vor-
nemſte iſt / die herꝛliche und ſtarcke Babyloniſche.
Mauren“ ſo unter die fieben Wunderlvercke der reren
Welt gezehlet worden / auferbauet. Dencktwuͤr⸗ der Nauren
dig wird von ihr geleſen / daß / als ſie einsmals ihre
Haare geſtraͤlet / und die Zeitung kommen / daß die Eyferlund
Babylonier von ihr abgefallen waͤren / ſie alſo Hurtigkeit
fort / mit ungebundenen Haaren / ſich zu Feld bege anden
ben / die Abtrinnigen verfolget / und nicht abgelaf⸗Abgefalean
ſen / bis ſie ſelbiges Volck wieder zum Gehorſam
gebracht. Dannenhero auch die Babylonier / 1
in der Stadt/ ihr zu Ehren / ein Marmorſteinern ondung en
Bild / in ſolchen Habit und Manier / wie ſie zur fiegenben
Rache geeylet / haben aufrichten laſſen. Maſſen she tr,
dann gegenwaͤrtige mit fliegenden Haaren / vorge
ſtellte Abbildung / hier klaͤrlich bezeuget, Ob ſie
nun ztvar verſchiedene Männliche Thaten gethan / Filet min
auch einen do twen / mit eigener Hand / erlegt / und ener
ſonſt andere Tugenden mehr gehabt: fo iſt fie doch / —— einen
neben dieſen / auch etlicher daſter / und inſonder⸗ wen.
heit der Unkeuſchheit / beſchuldiget worden. Kurz and
vor ihrem Tode / ließ ſie ihr eine Begraͤbnus zu⸗ alen ge.
richten / und darauf ſchreiben : Da erwan ein mischt.
König / nach ihr Gelds von noͤthen haͤtte; moͤch-
ke er das Graboͤffnen / und ſo viel davon / als er.
bedürſſte / heraus nehmen. Wie nun Darius, Ws fe auf
der Perfer König / dahin kommen und daß Ge⸗ raden
wwölbe öffnen laſſen; hat er weder Gold / nochſlaſſen.
Geld / ſondern eine andere Schrifft / darinnen ge-
ſunden dieſes Junhalts: Waͤreſtu nicht ein böfer
unerſattlicher Menſch / ſo wüͤrdeſtu / in den Tod-
ten⸗ Gräbern / keinen Reichthum geſuchet huben.
Jener Poet ſchrieb folgende Verſe von ihr.
z
Con- /
Livius, iſt zu Padua in Italien geboren: hat
die Roͤmiſche Händel / wie aus ſeinen Buͤchern zu
erſehen / mit einer ſonderbaren Zier und Anmut
beſchrieben. Daß dahero Quintilianus ihm
uber die Maß viel Lobs beygemeſſen / und dem He-
rodoto gleich geachtet / auch / der Studirenden Ju-
gend ſeiner Zeit deſſen Schrifften / als Nachfolge-
rinnen Ciceronis fleiſſig zu leſen / und wo moͤg⸗
lich gar auswendig zu lernen / recommendirt
hat. Dieſer iſt / in ſeiner Seburts⸗Stadt Padua,
geſtor ben: woſelbſt ſeine Gebeine / unter einem
Sein rab herꝛlichen Grabmal / mit ſonderlicher Ehr⸗bezen-
Bildnus
Livii.
kob ſeiner
Schriften.
mahl. gung / annoch / bis auf dieſen Tag / verwarlich auf
behalten und gezeiget werden.
5 Euripides“.
Je Bildnus des Tragiſchen Poeten Euripi.
; dis, hat ihren Abzug / oder Abriß von einer
— — Marmornen Seulen. Auf der Bruſt iſt EYPEIMIAHS
wumer nicht aber r rEImanx ſpie es wol hatte ſeyn ſollen /
Marmeb zu leſẽ. Maſſen / an einer / bey kulviolUlrſino ſtehen-
Saulen. de / viereckigten Seulen erhellet / allwo geleſen wird
ETPEIHHIAET MN ET APXOT AOHNAIO E:
Dergleichen auch / an einem andern Juß⸗Blat / r.
PEINIAHE zu ſehen.
Wir leſen / daß Euripidis Handſchrifften /
Seine
be acc f in 75. Tragoedien beſtunden / dem Egoptiſchen
den Könige Könige Prolemazo, von den Athenienſern / zu
} b e e um damit
lde en die Alexandriniſche Bibliothec helffen auszuzie-
bucht ren. Dieſer Eurtoices wurde 1 den 95 5
gare den des Macedoniſchen Koͤnigs Archelai, zu
ue Fal. deſſen Zeit er gelebet / zerriſſen. Und weil die
Henuches Athenienſerſeine Gebeine / die zu Pellæ begra-
; abe ben lagen / nicht durfften hinweg fuͤhren: als lief
dieacheni-IEH ſie / zu ſeinem Ehren⸗Gedaͤchtnus / ein treffli-
euer gechuſches Grabmahl / und eine Statuen / auf dem Schau-
platze aufrichten.
4 Tomus Heros.
Dale Helden Bildnus iſt abgekuͤnſtelt aus
einer Medaglie / welche die Tomitaner ih-
me / als einem Stiffter und Erbauer ihrer Stadt
zu Ehren haben pregen laſſen. Auf einer Seiten
der ſelben ſteht die Bildnus / mit dem Namen o-
MOZ KTIZTHZ3 auf der andern aber Hercules,
als ein Schug⸗Gott / mit dieſen Buchſtaben 1 0.
Tax. Welches dann ſehr zur Behauptung
dienet des jenigen / as Stephanus, von dem
Wort rein, geſchrieben: Ungeachtet / in
Theils Medaglien / TOoMEAN;
nicht aber Tou err x, gele-
ſen wird.
Bld des
Haldens
Tomi.
Manns⸗und Frauens Perſonen wahre Abbildung. III. Theil. 67
Antiquität verſtaͤndigen / zu genauerer Nach⸗ i ;
forſchung. S Vabalatus pl. Z. 1.
S S Enobia, die Gemahlin Odenati, hat nach /
4 Titus Liviu 8. ihres Mannes Tode / die Herꝛſchafft ina ſien, Bildnus
durch ihre vortreffliche Tapfferkeit und Klugheit / der Leno.
wie eine heroiſche Fuͤrſtin / und Königliche Toch⸗ agu
ter / behauptet / auch gar des Kaͤyſerlichen Tittels / Medaglien.
zuletzt ſichangemaſſet. Wodurch ſie aber endlich
den Käyſer Aurelianum wider ſich in die Ruͤ⸗
ſtung gereizt: der ſie uͤberwunden und nebſt Va-
balato, ihrem Sohne / und noch einem andern
Bruder / zu einem Triumph herum gefuͤhret.
Gegenwaͤrtige Bildnus Vabalati wird / aus Au-
reliani Medaglien / und Auguſti Geſchichten /
beglaubt.
Semiramis.
Doe ſpeltberuͤhmte Königin der Babylonier
Dund Ally rier / Semiramis / wird fuͤr eine
Tochter Beliund Gemahlin Nini, der die Stadt
Ninive gebauet / gehalten. Weil dieſer Ninus, Der Semi.
bey denen Hebreern / Aſſur, der Sohn Sems / Kauft und
erſter König der Aſſy rer ſeyn ſoll; ſo hat hierauf / Vermähs
mit Vermählung der Koͤnigin Semiramis, er lung.
auch das Baby loniſche Reich darzu bekommen.
Darum als dieſer ihr Mann geſtorben / hat ſte / bey
die 42. Jahr ſehr löblich regieret / wider die Moh⸗ Ihre Tapf:
ren und Indianer groſſe Kriege geführet / und ſie delten
endlich ſieghafft uͤberwvunden; nachgehends ein und und Kriege
andere Staͤdte erweitert / und / welches das Vor-
nemſte iſt / die herꝛliche und ſtarcke Babyloniſche.
Mauren“ ſo unter die fieben Wunderlvercke der reren
Welt gezehlet worden / auferbauet. Dencktwuͤr⸗ der Nauren
dig wird von ihr geleſen / daß / als ſie einsmals ihre
Haare geſtraͤlet / und die Zeitung kommen / daß die Eyferlund
Babylonier von ihr abgefallen waͤren / ſie alſo Hurtigkeit
fort / mit ungebundenen Haaren / ſich zu Feld bege anden
ben / die Abtrinnigen verfolget / und nicht abgelaf⸗Abgefalean
ſen / bis ſie ſelbiges Volck wieder zum Gehorſam
gebracht. Dannenhero auch die Babylonier / 1
in der Stadt/ ihr zu Ehren / ein Marmorſteinern ondung en
Bild / in ſolchen Habit und Manier / wie ſie zur fiegenben
Rache geeylet / haben aufrichten laſſen. Maſſen she tr,
dann gegenwaͤrtige mit fliegenden Haaren / vorge
ſtellte Abbildung / hier klaͤrlich bezeuget, Ob ſie
nun ztvar verſchiedene Männliche Thaten gethan / Filet min
auch einen do twen / mit eigener Hand / erlegt / und ener
ſonſt andere Tugenden mehr gehabt: fo iſt fie doch / —— einen
neben dieſen / auch etlicher daſter / und inſonder⸗ wen.
heit der Unkeuſchheit / beſchuldiget worden. Kurz and
vor ihrem Tode / ließ ſie ihr eine Begraͤbnus zu⸗ alen ge.
richten / und darauf ſchreiben : Da erwan ein mischt.
König / nach ihr Gelds von noͤthen haͤtte; moͤch-
ke er das Graboͤffnen / und ſo viel davon / als er.
bedürſſte / heraus nehmen. Wie nun Darius, Ws fe auf
der Perfer König / dahin kommen und daß Ge⸗ raden
wwölbe öffnen laſſen; hat er weder Gold / nochſlaſſen.
Geld / ſondern eine andere Schrifft / darinnen ge-
ſunden dieſes Junhalts: Waͤreſtu nicht ein böfer
unerſattlicher Menſch / ſo wüͤrdeſtu / in den Tod-
ten⸗ Gräbern / keinen Reichthum geſuchet huben.
Jener Poet ſchrieb folgende Verſe von ihr.
z
Con- /