16 Die Struktur der magischen Weltanschauung
but it exists as an independent morbid substance or entity
which may fasten itself upon man without his conscious
participation, or at least without his choice or sanction."
Ähnlich ist auch die „falsche Beschuldigung" eine Substanz,
die an dem Beschuldigten haften bleibt und durch besondere
Reinigungszeremonien beseitigt wird (Vgl. hierzu Kaus. S.
XLVI, 1—3).
Einer besonderen Hervorhebung bedarf endlich eine Gruppe
von Substanzen, die durch Relativsätze umschrieben werden:
(Ath. V. I. 18, 3): yat ta ätmani tanväm ghoram asti, yad vä
kesesu praticaksane vä, sarvam tad vacäpa hanmo vayam;
Ath. V. III, 23, 1: yena vehad babhüvitha näsayämasi tat tvat;
Ath. V. XIV, 2, 66: yad duskrtam vivähe vaha'tau ca yat,
tat sambhalasya kambale mrjmahe duritam vayam. Der
astrakte und unpersönliche, zugleich aber dinghafte und kon-
krete Charakter der magischen Substanzen kommt in diesen
Wendungen deutlich zum Ausdruck.
In dem Begriff der magischen Substanz ist implicite der
Sinn und auch die Möglichkeit der magischen Praxis vorge-
zeichnet: die magischen Substanzen sind gleichsam vergröberte
Ideen der platonischen Metaphysik. Sie haften an Sachen und
Personen und bestimmen das Wesen und den Charakter des
Individuums. Es gibt einen besonderen Typus der habituellen
magischen Methexis, des „normalen" Zusammenhangs zwischen
Bestimmten Substanzen und bestimmten Gegenständen: im
.Elefanten wohnt die Substanz des hastivarcas, eine besondere
„Kraft" (virya) durchdringt den Tiger, den Eber, den Stier
und die Waldbäume (Ath. Veda VI, 38; I, 53, 3). Die „Nah-
rungsfülle" ist im Ziegenfleisch enthalten, die Schnelligkeit
im Fisch und das brahmavarcas im Rebhuhn (Sänkh. Grh. S.
I, 27). An dem Schermesser haftet die „Schärfe'/ (tejas)
(Sänkh. Grh. S. I. 28). Die Substanz des „Wohlstandes"
durchdringt und haftet an allem, was zum „glücklichen Haus-
halt" gehört; bei der Errichtung des eigenen Hausstandes
holt man daher das Feuer von einem Vaisya, der viele Kühe
besitzt. (Pärask. Grh. S. I. 2, 3). Im Wasser ist die „Reini-
gung", die „heilende Potenz" und die „Unsterblichkeit" (Ath.
V. I, 4, 4; III, 7). Die „heilende Potenz" (amwa-catana, wörtl.
but it exists as an independent morbid substance or entity
which may fasten itself upon man without his conscious
participation, or at least without his choice or sanction."
Ähnlich ist auch die „falsche Beschuldigung" eine Substanz,
die an dem Beschuldigten haften bleibt und durch besondere
Reinigungszeremonien beseitigt wird (Vgl. hierzu Kaus. S.
XLVI, 1—3).
Einer besonderen Hervorhebung bedarf endlich eine Gruppe
von Substanzen, die durch Relativsätze umschrieben werden:
(Ath. V. I. 18, 3): yat ta ätmani tanväm ghoram asti, yad vä
kesesu praticaksane vä, sarvam tad vacäpa hanmo vayam;
Ath. V. III, 23, 1: yena vehad babhüvitha näsayämasi tat tvat;
Ath. V. XIV, 2, 66: yad duskrtam vivähe vaha'tau ca yat,
tat sambhalasya kambale mrjmahe duritam vayam. Der
astrakte und unpersönliche, zugleich aber dinghafte und kon-
krete Charakter der magischen Substanzen kommt in diesen
Wendungen deutlich zum Ausdruck.
In dem Begriff der magischen Substanz ist implicite der
Sinn und auch die Möglichkeit der magischen Praxis vorge-
zeichnet: die magischen Substanzen sind gleichsam vergröberte
Ideen der platonischen Metaphysik. Sie haften an Sachen und
Personen und bestimmen das Wesen und den Charakter des
Individuums. Es gibt einen besonderen Typus der habituellen
magischen Methexis, des „normalen" Zusammenhangs zwischen
Bestimmten Substanzen und bestimmten Gegenständen: im
.Elefanten wohnt die Substanz des hastivarcas, eine besondere
„Kraft" (virya) durchdringt den Tiger, den Eber, den Stier
und die Waldbäume (Ath. Veda VI, 38; I, 53, 3). Die „Nah-
rungsfülle" ist im Ziegenfleisch enthalten, die Schnelligkeit
im Fisch und das brahmavarcas im Rebhuhn (Sänkh. Grh. S.
I, 27). An dem Schermesser haftet die „Schärfe'/ (tejas)
(Sänkh. Grh. S. I. 28). Die Substanz des „Wohlstandes"
durchdringt und haftet an allem, was zum „glücklichen Haus-
halt" gehört; bei der Errichtung des eigenen Hausstandes
holt man daher das Feuer von einem Vaisya, der viele Kühe
besitzt. (Pärask. Grh. S. I. 2, 3). Im Wasser ist die „Reini-
gung", die „heilende Potenz" und die „Unsterblichkeit" (Ath.
V. I, 4, 4; III, 7). Die „heilende Potenz" (amwa-catana, wörtl.