Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
17 —
lehrte1) (!) Edelleute, über die ich mich nicht auslasse. . . .
Insbesondere liebte er die Markgräfin von Pescara gar sehr,
von deren göttlichem Geist er entflammt war, und von der
er auch über die Massen geliebt wurde. Von ihr besitzt er
noch viele Briefe, die erfüllt sind von der reinsten und
süssesten Liebe, wie sie aus diesem Herzen hervorzugehen
pflegten, wogegen er an sie viele und viele Sonette geschrieben
hat, voll von Geist und süsser Sehnsucht. Sie verliess des
öfteren Viterbo und kam nach Rom . .., durch keine
andere Ursache dazu bewogen, als um Michel Angelo zu
sehen, und er seinerseits hegte eine solche Liebe zu ihr,
dass ich ihn habe sagen hören, es thäte ihm nichts so leid,
als dass, wie er sie beim Scheiden von diesem Leben zu
sehen ging, er ihr nicht auch die Stirne oder das Gesicht ge-
küsst habe, gleichwie er ihr die Hand geküsst2).«
Folgt, wie Michelangelo die Colonna betrauert habe,
und die Angabe der Zeichnungen, die er für sie verfertigt.
Dass der Unterschied zwischen Vasari und Condivi nun

]) So übersetzt Valdek a. a. 0. S. 85 (oben), was dem philiströsen
Tone der Vertuschung allerdings seine besondere Nüance geben würde. Im
Original steht jedoch »onorati,« also »geehrte.« Die ganze Stelle lautet:
Sonvi alcuni altri, i quali io lascio indietro, per non esser prolisso, come
Monsignor Claudio Tolomei . . . Messer Tommaso del Cavaliere, ed altri
onorati gentiluomini, ne' quali piü a lungo non mi stendo. a. a. O. cap. LXIII.

2) In particolare egli amo grandemente la Marchesana di Pescara, del
cui divino spirito era inamorato ; essendo all' incontro da lei amato svi-
sceramente: della quale amor tiene molte lettere d'onesto e dolcissimo amore
ripiene, e quali di tal petto uscir solevano; avendo egli altresi scritto a lei
piü. e piü Sonetti, pieni d'ingegno e dolce desiderio. Ella piü volte si
mosse da Viterbo. ..: ed a Roma se ne venne, non mossa da altra cagione,
se non di veder Michelagnolo : ed egli all' incontro tanto amor le portava,
che mi ricorda d'averlo sentito dire, ehe d'altro non si doleva, se non
quando l'ando a vedere nel passar di questa vita, non cosi le bacio la fronte
e la faccia come bacio la mano. a. a. 0. cap. LXIII.
Scheffler, Michelangelo. 2
 
Annotationen