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Schlagintweit, Emil
Indien in Wort und Bild: eine Schilderung des indischen Kaiserreiches (Band 1) — Leipzig, 1880

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https://doi.org/10.11588/diglit.613#0026
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Der Palankin.

ZWEITES CAPITEL.

Bombay.

ombay, früher bildlich das Eingangsthor zum Osten Asiens genannt, ist jetzt seit
Einrichtung eines europäisch-indischen Post- und Passagierdienstes (1837) und dem
mit Eröffnung des Suez-Kanals ermöglichten direkten Schiffsverkehr zwischen dem
schwarzen und rothen Meere thatsächlich der Ort, an welchem Europäer den Boden
des alten Kulturlandes Indien regelmässig zuerst betreten. Die Stadt ist auf einem Eiland
erbaut, 18 Kilometer lang und 5 Kilometer breit, das gegen Süden zwei der Scheere eines
Hummers zu vergleichende Spitzen vorstreckt. Der kürzere Fortsatz ist felsig und trägt
den Malabar-Hügel mit 58 Meter Höhe, den höchsten Punkt der Insel; der östliche Ausläufer
ist flach und endete sonst in einem niedrigen, bei Ebbe unter Wasser gesetzten Riffe;
auf dieser Unterlage wurde ein fester Erddamm aufgeführt und durch diesen die kleine
eirunde „Altweiber-Insel" samt der dahinter liegenden Kolaba-Insel der Hauptinsel ange-
gliedert Auf Kolaba steht seit langem ein Leuchtthurm, jetzt ist ein zweiter auf dem vorgestreckten
Pong-Riffe angelegt.

Die Oeffnung zwischen den beiden Scheeren ist die Back-Bay, eine seichte Bucht mit vielen
Riffen, nur Boote können sich auf ihr tummeln.

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