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Schliemann, Heinrich
Orchomenos: Bericht über meine Ausgrabungen im böotischen Orchomenos — Leipzig, 1881

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https://doi.org/10.11588/diglit.961#0017
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Orchomenos.

okripu, welches circa 110 Häuser hat, ist theilweise auf dem
felsigen Fusse des südlichen Ausläufers des Hypantheion gebaut,
welcher nichts anderes ist als der Westnordwestabhang des Akon-
tion; theils liegt das Dorf auf der Seite des Flusses in der Ebene,
da wo derselbe, nachdem er am südlichen Fusse des Akontion
entlang geflossen ist, seinen Lauf von Osten nach Nordosten
wendet, um darauf nördlich in die Sümpfe des Sees von Copais
zu strömen. Aehnlich andern griechischen Städten war Orcho-
menos auf dem dreieckigen Abhänge eines steilen Berges (des
Hypantheion), da wo sich dieser aus der Ebene erhebt, gebaut,
und es besass daher, wie Leake1 bemerkt, in hervorragender
Weise jene Vortheile der Lage, welche die griechischen In-
genieure besonders im Auge hatten, indem es auf allen Seiten
durch Abgründe, Flüsse und Sümpfe befestigt war. Der Hypan-
theion erreicht in westnordwestlicher Richtung, und gerade dem
Akontion gegenüber, seinen höchsten Punkt, welcher in einem
etwa 120 Fuss im Durchmesser habenden und beinahe runden
Felsen besteht. Auf diesem Felsen stand die aus grossen, wohl-
behauenen Blöcken erbaute Akropolis, wovon die meisten Mauern

1 Travels in Northern Greeoe, II, 145.
 
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