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Schliemann, Heinrich
Orchomenos: Bericht über meine Ausgrabungen im böotischen Orchomenos — Leipzig, 1881

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https://doi.org/10.11588/diglit.961#0053
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49

Sovkov Amvxos ßaöiXtpiov IlQorürfittt&aQlov, xe litt] röv
olxrjaxäv 6vv xl (SvVEvva xe rvg (pilrdrvs tskvv$ ccvtov,
toxi ex nöftov xe xtjötsos (lEylötig kvaöxidavxog xbv
6ov ayimv vaov. 'Aprp.

Obgleich diese drei Inschriften bereits im Corpus Inscrip-
tionum publicirt sind, so gebe ich sie doch hier, da sie aus
zwei Gründen sehr wichtig sind, denn erstens zeigen sie uns,
wie wenig man sich zu jener barbarischen Zeit, als die Kirche
gebaut wurde, um Orthographie bekümmerte, und zweitens be-
weisen sie uns, dass das Griechische vor tausend Jahren ganz
genau so ausgesprochen wurde, wie es jetzt in Griechenland der
Fall ist: at wird nämlich durch s wiedergegeben, t durch tj und
7) durch t, 01 durch u, o durch o und o durch o, ut durch tu,
st durch vj sowie durch t. Ferner mache ich auf die Worte
„ßoi^Ti (anstatt ßoij^st) toü <joü SouXou" aufmerksam, welche be-
weisen, dass die Corruption im Neugriechischen, den Genitiv
anstatt des Dativ zu gebrauchen, schon in dem vor tausend
Jahren gesprochenen Griechischen eingebürgert war. Dass es
aber zu der Zeit hier auch Leute gab, welche die Wissenschaften
cultivirten und den Homer bewunderten, das scheint aus einer
andern, in homerischen Hexametern, zu Ehren desselben Pro-
tospatharios gemachten Inschrift hervorzugehen, welcher in den
drei vorhergehenden als Erbauer der Kirche erscheint. Diese
Inschrift ist auf einem in einem Pfeiler hinter der Kirche ein-
gemauerten Marmorblock. Ich gebe sie hier ebenfalls in cur-
■ siver Schrift:

Ov tp&ovog ovds %Qovog itEQLprptEros Egya xalv-tfiEt,
Eejv xafiätav, TtavdoiöXE, ßv&S> 7tolv%ccvdsC krj&rjs,
"Egya litu ßooaöL xal ov XuXiovrä rtEg lentis-
Kai xöds yccg XEfievos itavaoldifiov I^exeXeSks,
Mqxgbg äitEigoyänov, ftsodsypovog iqx>ctvä<S6rjS,
TsQiivbv aicoöxikßov itsowcdlEcc %wvxo%ev ctfyXrp>.

Schliemamn, Orchomenos. 4.
 
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