Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
V.

Von Assos nach Papasli.

Die Heise von Assos weiter östlich ist höchst beschwerlich;
anfänglich geht dieselbe auf einem mit losen Steinen bedeckten
schmalen Pfad durch dorniges Gebüsch. In zwei Stunden wendet
sich dieser allmählich von den Höhen zum Strande des Meeres
hinunter, wo wir den ganzen Tag im tiefen Sande des Ufers zu
reiten hatten. In vier Stunden von Assos erreichten wir, nur
etwa 18 Meter von der See entfernt, einen Brunnen, dessen
Wasser 16° C. (Luftwärme 23° C.) und einen sehr starken
Schwefelgeschmack hatte; etwa 300 Schritt weiter östlich steht
eine Granitsäule und auf der Höhe im nördlichen Hintergrunde
ein kegelförmiger Tumulus, der einzige, den ich an dieser Küste
sah. Hier scheint einst eine Stadt gestanden zu haben, und
ich vermuthe, dass es Gargara gewesen sein mag, welches nach
Strabo (XIII, 606) 140 Stadien von Assos entfernt war; diese
Entfernung stimmt vollkommen.

Die Landschaft ist hier überall höchst interessant, denn bald
nähert sich der Bergrücken dem Strande und überhängt ihn fast
senkrecht; bald entfernt er sich eine Viertel- oder eine halbe
Meile davon und bildet so lange, mit Olivenbäumen bepflanzte
oder mit Getreide besäete Thäler. Aus Furcht vor Seeräubern
ist von Alexandreia Troas bis zum Cap Lekton und an beiden
Seiten des Golfs von Adramytteion nicht ein einziges Dorf am
 
Annotationen