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Schliemann, Heinrich
Ilios, Stadt und Land der Trojaner: Forschungen und Entdeckungen in der Troas und Besonderes auf der Baustelle von Troja — Leipzig, 1881

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https://doi.org/10.11588/diglit.963#0180

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9 "•]

DAR11ANIKN (IEBIET DES AINEIAS.

155

Andere indessen behaupteten, dass Pityeia nur der alte Name von Lamp-
sakos war.'

3. GeMet der Asios.

Dieses Gebiet begriff den Küstenstrich von Troas, von Perkote bis
Abydos. Der Beherrscher desselben war Asios, der Sohn des llyr-
takos'-', unter dessen Oberbefehl auch das Contingent der thraMschen
Stadt Sestos am Hellespont stand.3

Homer erwähnt drei Städte in diesem Gebiete:

a. Perkote (t] IIspxOT»])4, woraus ihr jetziger Name Borgas oder
Bergas corrumpirt sein mag. Ihr alter Name war auch Perkope.5

b. Abydos (t) 'Aßu5o?)i;, an der schmälsten Stelle des Hellespont.
der nach Herodot7 dort nur sieben Stadien breit war; in Wirklichkeit
aber beträgt die Breite der Strasse hier zehn Stadien. Abydos lag Sestos
gegenüber, aber etwas nach Südost. Ein wenig nördlich vor der Stadt
überschritt im Jahre 480 v. Chr. Xerxes auf einer Schiffbrücke den
Hellespont. Von Abydos sind keine Ruinen übrig; nur Bruchstücke
von Thongefässeu oder Marmor bezeichnen ihre Stelle. Sie liegt von der
jetzigen Stadt der Dardanellen drei englische Meilen entfernt. Auf der
Stätte von Abydos liegen zwei natürliche nahezu kegelförmige Hügel; beide
mögen einmal befestigt gewesen sein, aber die Meinung einiger Reisen-
den8, dass sie aus Schuttmassen zusammengesetzt seien, ist ganz irrig;
sie bestehen aus reinem Naturboden.

c. Arisbe (■?] 'Apioßi)), unweit des Seileeis'•', war die Residenz des
Asios. In den Homerischen Gesängen hat sie die Epitheta göttlich
(bla)10 und wohlgebaut (^üxtiij.s'vt]).11

4. Gebiet des Aineias (Dardamen).

Strabo bestimmt Dardanien folgendermassen: „Jenseit von Abydos
kommen die Gebiete um Ilion, dass Meeresufer bis Lekton, das Land
der trojanischen Ebene und der Bezirk an der Seite des Berges Ida,
der dem Aineias unterthan ist."12 Und dann: „Die Bergseite (der
trojanischen Ebene) ist schmal; auf der einen Seite erstreckt sie sich
in südlicher Richtung bis in die Gegend von Skepsis, auf der andern
nach Norden bis zu den Lykiern um Zeleia: diese Ebene stellt der

1 Steph. Byz. und Etym. Mag. s. v.
AjEliiJjoxos; Scho). Apoll. Rhod., I, 933;
Orph. Arg., 488; Plin. H. N., V, 32:
„Lampsaeuni antea Pityusa dictum." Dies
folgt auch aus der Geschichte bei Hero-
dot, VI, 37, deren Pointe der Geschicht-
schreiber verfehlt, da er nichts davon ge-
wusst zu haben scheint, dass Pityeia oder
Pityusa der alte Name von Lampsakos
gewesen sein soll.

'Ä,tn, 837:
twv ocu9 YpTaxiÖTjs t;p^' "Aaioz, op/a|jLo;

avSpwv,
Auto? 'v"pra/.;8r,;.

3 II-, II, 836.

1 It., II, 835; XI, 229; XV, 648.

5 Steph. Byz. s. v. lkpzuTT): lltpxuin;
xcd TtaXat lUpxtOTtrj ~6Äis Tpwotöo^.
'• IL, II, 836.

7 Yll, 31: i'axt ös kKTOi araS'.a i$
'AßuSou iz T^V ältCTJTLOV.

8 Richter, „"Wallfahrten iin Morgen-
lande", S. 435.

'■' IL, II, 838, 839:

Ap(aßir)Ö£v ...

vgl. XII, 96, 97.

'"IL, II, 836; XXI, 43: SCav ÄptoßT)v.

11 IL, VI, 13: 4üx-i[jle'v() £i 'Apfept]

12 XIII, 592: "Ei;« 8s ÄjBu'Sou ta rcepi
to "IXiom fori, toc ts rapccXia tu; Asxtov
xaX ta e*v tw Tpwtxw 7teS£(p xa\ ta TtapU-
peioc Ttjs "IStj; ta tmo «5 Aiveia.
 
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