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Schliemann, Heinrich
Ilios, Stadt und Land der Trojaner: Forschungen und Entdeckungen in der Troas und Besonderes auf der Baustelle von Troja — Leipzig, 1881

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https://doi.org/10.11588/diglit.963#0811

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THYMBBA UND HANAU TEPEH.

[ahhako

benutzte man ihn als Bewurf für die Oberfläche der [nnenmauem.

Tneüe davon
sind erhalten.

In bemerkenswerter Uebereinstiminung mit den vorgeschichtlichen Städte
in Hissariik stellt das Fehlen von Thüren und Fenstern in den Wohnuneen
Nach den zahlreichen Spuren von Bränden auf diesen beiden allen Baustellen
möchte es scheinen, dass Holz als Baumaterial reichlich zur Verwendung kam
Dieser umstand legt die Vermuthung nahe, dass man ein hölzernes Ober-
geschoss errichtete, zu welchem der Zugang durch Treppen oder Leitern ver-

Nr. 1541. Titeil von Hanai Tepeh in grösserem Maassstabe von West nach Ost

1. Kornbehiüter, mit Tlion verkleidet.
3. Fundamente, aus Nr. 3 erbaut.
:t. An der Senne getrocknete Ziegel.
■I. (irab eines Kindes.

Skelett.
. Steinerne Äxte, Gewichte i
Terracotta-Gefässe.

mittelt wurde. Das Erdgeschoss hatte der Sicherheit wegen keine Cojnmuni-
cation nach aussen; man betrat es vom ohern hölzernen Stockwerk her. Die
jetzt bei den Junik -Stammen in diesem Lande gebräuchlichen Hütten aus
unbehauenen Fichtenstämmen können uns für die Art von üeberbau, deren
sieh die vorgeschichtlichen Bewohner von Hissariik und Hanau Tepeh bedienten,
einen Fingerzeig geben. Diese Art Hütten hat ein ans salzigem Thon ver-
fertigtes Dach, das auf mit Ilohr oder Seegras bedeckten Baumzweigen auf-
liegt In Hanai Tepeh fand man merkwürdigerweise Massen von Thon mit

Hr. 1548. Massivem!

der Hand gemaoht

VftBe. C/3 wirkl.

Grosso.)

Nr. I54S. Gefass mit horizontalen

Ihtrchbohruneo'n «um Atttliitttgen.

(V, wirkl. G-rüBse.)

.. 1544. liruohstüek eines dunkel-
braunen, mit der Hand geglättetenB>
faases, mit horizontalen! l.oelizttnt Attl-
hiingen. (', wirkl. Grösse I

Eindrücken von langem Rohr. Mauern defensiver Art sind in der untersten
Schicht (Xr. 1540,11) nicht entdeckt worden.

Bruchstücke von Topfwaare sind sehr zahlreich, ganze Gefässe dagegen
seit™. Von letztern linden sieh sowol inil der Hand gemachte (Nr. 1541,
7; Nr. 1542) als auf dem Töpferrade gedrehte. Die meisten Stücke sind aal
der Hand geglättet, was dadurch geschieht, dass man das (iefäss vor dem
Brennen mit einem harten Stoffe reiht. Auf diese Weise polirt mau die jetzt
in Konstantinopel angefertigten Lulehs oder Pfeifenköpfe, um! gleichzeitig; ver-
leiht dies Reiben dem Thon eine dunklere Färbung. Die vorherrschende Farbe
der Thongefässe ist infolge des Vorhandenseins von Kohlenstoff schwarz oder
 
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