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EBSTES KAPITEL.
GESCHICHTE DER FORSCHUNGEN IN TROJA
UND IN DER TROAS IM JAHRE 1882.
Durch meine im Verein mit meinen verehrten Freunden,
Professor Rudolf Virchow aus Berlin und Emil Burnouf aus
Paris, im Jahre 1879 auf dem Hügel von Hissarlik unternomme-
nen Ausgrabungen hatte ich geglaubt, die trojanische Frage für
immer gelöst und bewiesen zu haben, dass die kleine Stadt,
die dritte über dem Urboden, deren Häuser-Substructionen ich
in einer durchschnittlichen Tiefe von 7— 8 m unterhalb der
Ruinen von vier Jüngern Ansiedelungen freigelegt hatte, welche
im Laufe der Zeiten über jenen auf dem nämlichen Terrain
einander folgten, nothwendig die durch Homer unsterblich ge-
wordene Ilios der Sage sein müsse. Diese Theorie habe ich
denn auch in meinem Ende 1880 herausgegebenen Werke „Ilios"
verfochten. Nach der Veröffentlichung desselben stiegen in-
dessen Bedenken in mir auf, freilich nicht bezüglich der Lage
von Troja — denn dass Hissarlik dessen Baustelle bezeichnet,
konnte keine Frage sein — sondern hinsichtlich der Ausdehnung
der Stadt, und meine Zweifel sind mit der Zeit immer grösser
geworden. Ich fand es bald ganz unmöglich, mir vorzustellen,
dass der göttliche Dichter, der uns mit der Zuverlässigkeit eines
Augenzeugen und so ganz naturgetreu ein Bild nicht blos von
SCHHEMAMN, Troja. 1
 
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