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335

934-
88. Zelus ignis furibundos
Consumet adversarios
Nolentes Christum credere,
Deo a patre venisse.
Retro ruunt perpetui
In ignis flammas impii.
89. Ubi habentur tenebrae
Vermes et dirae bestiae,
Ubi ignis sulphureus
Ardet flammis edacibus,
Ubi rugitus hominum,
Fletus et stridor dentium.
91. Sathan atro cum agmine,
Quo tenetur in carcere
Religatus in Tartara
In aeterna incendia
Cocytique charybdibus
Submergetur in gentibus. *)
*) Wie die Vorstellung des jüngsten Gerichts, welche wesentlich von der
Apokalypse (bes. cap. XX, II ff.) ausgeht, von der Literatur der ersten christ-
lichen Jahrhunderte ausgebildet wird, hat besonders anregend Springer a. a. O.
dargethan (vgl. auch Voss' Ausführungen über den syrischen Kirchenvater Ephraemj.
Die ausführlichste und zugleich anschaulichste Schilderung der karolingischen
Zeit ist die vorliegende, bei der ich keinen Zweifel habe, dass sie von der bil-
denden Kunst eingegeben ist. Das Kreuz leuchtet vom Himmel (74), die Po-
saunen der Engel ertönen (79), die Gräber öffnen sich und geben die zer-
streuten Glieder, die sich sammeln und beseelen, heraus (80), der Himmels-
könig sitzt, umgeben von Engeln, auf dem Throne (81), die 24 Ältesten
bringen ihre Kronen dar, zugleich erscheinen die vier mystischen Symbole (87).
Die Gerechten gehen ins himmlische Jerusalem ein (84), die Bösen
werden aber in die schwefelf1ammende, von grausem Gethier erfüllte
Hölle gestoßen (89), wo Satan gefesselt mit seinen Scharen sitzt (91).
934. Sedulius Scottus, Carin. II, 4.
{Ad Hartgarium episcopum.)
Vestri tecta nitent luce serena
Florent arte nova culmina picta
Rident atque tolo multicolora
Et formosa micant scemata plura.
 
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