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Bibliographie.

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geschichle. Vgl. die Ausgabe von Negroni, Scelta di curiositä letterarie inedite o rare,
Bologna 1884 (disp. CCIV), p. 219 und bes. 22o,f. und 255. Über Gelli vgl. D'Ancona
u. Bacci, Manuale della lett. Ital., Florenz 1905, II, S. 78f.

Paolo Giovio, De viris illustribus (vor 1524), gedruckt bei Tiraboschi, Storia
della letteratura italiana (Modeneser Ausgabe von 1781, vol. IX, 254f., die Künstlernotizen
ebenda 286f.). Die drei Elogien Leonardos, Raffaels und Michelangelos ebenda in den
Aggiunte 290—293. Die beiden letzten Elogien auch im Anhang zu Springer, Raffael
und Michelangelo. Über Giovios Portratmuseum die freilich recht ungenügende Arbeit
von E. Müntz, Le Musee des portraits de Paul Jove in den Memoires de I'Academie
des Inscr. et B. Lettres XXXVI, Paris 1900, und vor allem die inhaltsreichen Seiten
in J. Burckhardts schönem Kapitel über die Sammler, Beiträge zur Kunstgesch. von
Italien, 465fr. Ferner A. Lz., II museo Gioviano descritto da A. F. Doni, im Archivio
Stor. Lombardo, S. III, XXVIII (1901). (Zwei Briefe Donis, einer in humoristischem Ton
an Tintoretto, der zweite an Agost. Landi gerichtet.) Fossati, I ritratti del museo Gioviano
(Rassegna Nazionale XV, 1893). Hagelstange, Eine Folge von Holzschnittporträts der
Visconti von Mailand, »Mitteilungen aus dem German. Nationalmuseum«, Nürnberg 1904,
85ff. Einzelnes bei Kenner, Die Porträtsammlung des Erzherzogs Ferdinand von Tirol. Die
italienischen Bildnisse, Jahrbuch des Allerhöchsten Kaiserhauses, Wien 1896—1897 passim.
Der Brief eines Nachkommen der Familie G. B. Giovio an Tiraboschi von 1780 bei Cam-
pori, Lettere artistiche 235. Vgl. Frey in seiner Ausgabe des Magliabecchianus, p. LXIIf.;
über Vasaris Verhältnis zu Giovio bes. Kai lab, Vasaristudien, p. 143 f. Eine scharfe
Charakteristik des Journalisten Giovio gibt Fueter in seiner »Geschichte der neueren
Historiographie«, p. 51.

Der dem Raffael zugeschriebene Brief über die Architektur liegt in zwei ver-
schiedenen Redaktionen vor. Die eine kennzeichnet sich als an Papst Leo X. gerichtete
Dedikation eines großen archäologischen Planes der Stadt Rom, also einer Arbeit, die, wie
wir wissen, Raffael wirklich geplant hat. Sie ist unter dem Namen des B. Castiglione von
Serassi in seiner Ausgabe von Castigliones Briefen, Padua 1769, I, 149, herausgegeben
worden, nach einer Hs. beim Marchese Scipione Maffei, die zuerst 1733 gedruckt wurde.
Darnach bei Passavant, Raffael, I, Anhang 13, und in deutscher Übersetzung in Guhl-
Rosenbergs Künstlerbriefen I, 97. Die zweite Version befindet sich in der Vitruvüber-
setzung des Fabio Calvo (f 1527) auf der Münchener Bibliothek, die nach einem darin
enthaltenen Vermerk »im Hause Raffaels zu Rom« und unter dessen Aufsicht hergestellt
wurde; gedruckt bei Passavant a. a. O. III, 42, und bei Eitelberger in den Mitt. der
k. k. Zentralkommission III (1858), 321. Raffael wurde zuerst als Autor namhaft gemacht
vom Abate Daniele Francesconi, Congettura che una lettera creduta di B. Castiglione
sia di Raffaello d' Urbino, Florenz 1799. Hiegegen wandte sich Herrn. Grimms Disser-
tation: De incerti auctoris letteris quae Raphaelis Urbinatis ad Leonem X. feruntur, in
Zahns Jahrbüchern f. Kunstwiss. 1871. J. Burckhardt hielt dagegen an Raffaels Autor-
schaft fest, vgl. Geschichte der Renaissance in Italien, ed. Holtzinger, p. 30. Referate über
den Stand der Frage bei Kraus, Geschichte der christl. Kunst, 11,2,694, und Pastor,
Geschichte der Päpste, IV, I, 467. Neuestens hat J. Vogel, Bramante und Raffael (Kunst-
wissenschaftl. Studien IV, Leipzig 1910), eine ausführliche Besprechung geliefert, den Text
nach den Hs. mit Konkordanz der beiden Versionen abgedruckt und auch eine deutsche
Übersetzung beigefügt. Nach seiner Meinung wäre Bramante als Autor anzunehmen, eine
Ansicht, die vielleicht durch die in Buch II angezogene Stelle aus Donis Libraria von 1555
einiges Gewicht erhalten könnte. Über den Inhalt des Briefes, im Zusammenhang mit den
Theorien der Zeit, habe ich in meinen Prolegomena zu Ghiberti, Wien 1910, S. öjf., gehandelt.

Mein hochverehrter Freund Christian HUelsen teilt brieflich folgendes mit, das ich
wörtlich anführe, weil jedes Wort einer solchen Autorität auf diesem Gebiete Anspruch
auf Beachtung hat: »Zu dem sog. Raffael-Briefe an Leo X., möchte ich bemerken, daß
mir die Frage nach dem Autor immer noch ungelöst scheint. Vor allem ist mir fraglich,

Schlosser, Kunstliteratur. 12
 
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