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Erste Ansätze zur Kunstgeschichtschreibung außerhalb Italiens.

ländischen Kunst, gesehen mit den scharfblickenden Augen eines
Beobachters aus verwandtem Stamm, vor uns aufschließt.

Jean Lemaire, La couronne margaritique (von 1510). Posthumer Druck, Lyon 1549.
(Eine französische Bibliophilenausgabe glaube ich gelegentlich gesehen zu haben, vermag
sie aber gegenwärtig nicht mehr nachzuweisen.) Die Strophen mit den Künstlerlisten sind
in Crowe und C a v al cas el 1 es Geschichte der altniederländischen Malerei, englische
Ausgabe, ferner in Springers Übersetzung desselben Werkes, 4Hf., und namentlich in
der französischen Ausgabe, Brüssel 1863, II, CCXXf., zu benützen, wo sich auch der reich-
haltige Kommentar von A. Pinchart, Les historiens de la peinture flamande, befindet.
Dazu Becker, Schriftquellen z. Gesch. d. altniederl. Walerei 37, wo auch weiteres zu
Guiccardini. Lemaires »Plainte du desire« ist in Toul 150g erschienen; die zwei
Strophen mit dem Künstlerkatalog daraus bei Pinchart a. a. O. CCXLIX. Von Pelerin
wird später die Rede sein. Der Libellus de laudibus Germaniae et ducum Saxoniae des
Chr. Scheurl ist zuerst Bologna 1506, dann Leipzig 1508 erschienen. Vgl. dazu die Notiz
von Kautzsch im Rep. f. Kunstw. XXI, 286. Über Scheurl die ausführliche Biographie
von Mummenhoff in der Allg. Deutschen Biographie, Bd. XXXI, die allerdings auf
seine literarische Wirksamkeit nur wenig eingeht. Zu der Stelle über Dürer ist Thausings
Monographie, 2. A., I, 366, zu vergleichen; sie ist auch in meinen »Materialien« (Anhang
zu Heft III), Sitzungsber. der Wiener Akademie, Phil. Hist. Kl. 180, abgedruckt. Zu Scheurl
und zur deutschen Kunstliteratur überhaupt vgl. jetzt Waetzold, Die Anfänge deutscher
Kunstliteratur, Monatsh. f. Kunstw., XIII (1920). Scheurls Nachrichten über Dürers Auf-
enthalt in Kolmar und Basel stehen in seiner 1515 gedruckten Lobrede auf Ant. Kreß.
Ein Elogium auf L. Cranach in der Zueignung vor Scheurls 1509 gedruckter Oratio
Dr. Scheurl attingens literarum praestantiam. Die Stelle aus Erasmus1 Dialog; De recta
latini graecique sermonis pronuntiatione (Basel 1528), ist an der Spitze des Aufsatzes von
R. Vische r, Über A. Dürer (Studien zur Kunstgeschichte, Stuttgart 1886, p. 156) vollständig
abgedruckt. Ferner in meinen •Materialien« H. III. a. a. O. Über die Anleihen aus Plinius
ist besonders Wölfflin, Dürer, S. 316, zu vergleichen. — Der Libellus de prae-
claris picturae pr o f e s s o ri bu s des Jon. B u tz bac h (1505) auf der Bonner Bibliothek
wurde durch Alwin Schultz in Zahns Jahrbuch für Kunstwissenschaft, II, Leipzig, 1896,
S. 62—72 veröffentlicht und besprochen, freilich nicht ohne seltsame Mißverständnisse (der
Zetus des Textes ist unter anderem gänzlich verkannt; der Papst im Widerspruch zum
klaren Wortlaute als Bonifaz IX. ausgegeben). Butzbachs Wanderbüchlein wurde zuerst
durch J. D. Becker, Regensburg, 1869, als Chronika eines fahrenden Schülers
verdeutscht und ist in neuer Ausgabe in der trefflichen Insel-Bibliothek erschienen. Zu
Butzbach vgl. Waetzold, Monatschr. f. Kunstwiss. XIII, 137. — Anzuführen sind auch
die von Brandt gegebenen Auszüge: »Kunsthistorisches bei einem Mystiker des 15. Jahr-
hunderts (Notizen über Nürnberg, Brüssel, Koblenz, Brixen). Rep. f. Kunstw. 1913, 297.

Joh. Neudörfers (aus Nürnberg) Nachrichten von Künstlern und Werkleuten von
1547 (mit der Fortsetzung des Andreas Gulden) sind zuerst von Heller in Jäcks Bei-
trägen zur Kunst- und Literaturgeschichte, Nürnberg 1822, behandelt worden. Die erste
Ausgabe erfolgte, jedoch nach einer schlechten Hs., durch Campe, Nürnberg 1828. Den
ersten brauchbaren und vollständigen Abdruck gab nach der ältesten, aus dem 17. Jahr-
hundert stammenden Hs. Lochner in Eitelbergers Quellenschriften, X, Wien 1875. Eine
ältere und bessere liegt aber noch auf der Nürnberger Stadtbibliothek, vgl. Schwarz,
A. Hirschvogel, Berlin 1917, S. 7 (mit Abdruck der Stelle über Hirschvogel). Über Neu-
dörfer: Waetzold a. a. O. 140.

Dürers Tagebuch der niederländischen Reise ist zuerst von Murr im Journal zur
Kunstgeschichte von 1779 vciöffentlicht worden; hierauf von Heller-Campe in den
Reliquien von A. Dürer, Nürnberg 1828; auf diesem Text beruhen die französische Über-
setzung von Narrey, Dürer a Venise et dans les Pays bas, Gaz. d. b. arts l865'66, auch sep.,
 
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