Schmidt, Johannes: Apostrophen an den Genius des scheidenden Jahrhunderts (Eßlingen, 1800) [VD18 14354160]

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lassung der kurz vorher hier ausgebroch-nen
Unruhen ihre Stelle da erhielten. In der Bür«
gerweisterKarnmer befinden sich einige trefliche
Gemälde von Cornelius Engelbert, und Lucas
von Leyden. Kaiser Rudolph der zweite soll
für die Tafel des jüngsten Gerichts, von ge-
dachtem Lucas gewählt, so viele ungarische
Ducaten zu geben angeboren haben, so viel,
das Gemälde vamit zu bedecken, vonnöthen
seyn würden. So soll die russische Kaiserinn,
Catharina die zweite, nach dem großen und
weltberühmten Gemälde des jüngsten Gerichts
Zu Düsseldorf, von Rubens gewählt, auch lü-,
stern gewesen seyn.
Warum sind die Gekrönten der Erde so lü-
stern nach der Abbildung, nach der sinnbildli-
chen Copie des jüngsten Gerichts? Wird ihnen
und allen denen, welche die Völker zu regieren
und die Gerechtigkeit zu verwalten haben, der
zukünftige Anblick des jüngsten Gerichts, in
OnZinsIl, eben so erwünscht und willkommen
seyn? —
Wo Mancher wird, mir Graun erfüllt,
Den Fluch des Richters hören<
Sollt' nicht ein solch zermalmend Bild
Schon hier dem Frevel wehren?