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Bei der Beweglichkeit der rhythmischen Reihen dieses Gedichts ist die Lage
und Art der syntaktischen Einschnitte innerhalb der Reihen von besonderer Be-
deutung. Das Metrum dringt hier auf einschnittlose Verse, oder aus Verse mit
Einschnitt ohne Rhythmuswechsel, durch zu zahlreiche Einschnitte, die Rhythmus-
wechsel bewirken, würde die Bewegung leicht verlangsamt oder erschwert. Wir
finden in der vorstehenden Ballade unter 60 Versen 38 ohne syntaktischen Ein-
schnitt, 14 mit syntaktischem Einschnitt ohne Nythmusmechsel, 6 mit Einschnitt
und Rhythmuswechsel. Zwei Reihen (23. 28) haben beide Formen, Einschnitt
mit und ohne Wechsel. Die große Mehrzahl der Verse trägt den Charakter rue-
gehemmter Bewegung, Rhythmuswechsel tritt in besonders eindrucksvollen Reihen
ans: 4, 6, 7, 22, vor allem 51. In V. 57 ist kein rhythmischer Wechsel dnrch
den Einschnitt entstanden, aber der zweite Abschnitt der Reihe beginnt mit einer
schwebenden Betonung:
komm, trink mir Bescheid,
so daß dieser Vers seiner Wirkung nach den Versen mit Einschnitt und
Rhythmuswechsel ganz nahe steht.
Durch das ganze Gedicht hin ist sonst volle Übereinstimmung von natür-
licher Wortbetonung und Versbetonung vorhanden, auch im Versanfang. An
etlichen Stellen aber finden charakteristische Tonerhöhungen im Auftakt statt, und
zwar geringere Erhöhungen- V. 14. 31/32, bedeutende Erhöhungen: V. 28. 51.
Die Lesarten zu unserer Ballade zeigen nun, wie Uhland in weitem Umfange
bemüht ist, die ^-Takte zu vermehren oder sonst Beweglichkeit in den Rhythmus
zu bringen. Dies zeigt sich in Vers 5. 7. 8. 34. 36. 38. 42. 45. 50. 53. 59.
Vers 5. Aus:
Das ist Taillefer, der ...
wird :
Das ist der Taillefer, der ...
Vers 7. Aus:
schürt und facht
wird:
fchüret und facht.
Vers 8 wird ein syntaktischer Einschnitt beseitigt. Aus:
Am Abend, wenn er sich legt, am Morgen, wenn er erwacht
wird :
Wann er abends sich legt und wann er morgens erwacht.
Vers 34. Aus:
Zuerst als Knecht und dann als Ritter frank
wird:
Zuerst als ein Knecht und dann als ein Ritter frank.
Bei der Beweglichkeit der rhythmischen Reihen dieses Gedichts ist die Lage
und Art der syntaktischen Einschnitte innerhalb der Reihen von besonderer Be-
deutung. Das Metrum dringt hier auf einschnittlose Verse, oder aus Verse mit
Einschnitt ohne Rhythmuswechsel, durch zu zahlreiche Einschnitte, die Rhythmus-
wechsel bewirken, würde die Bewegung leicht verlangsamt oder erschwert. Wir
finden in der vorstehenden Ballade unter 60 Versen 38 ohne syntaktischen Ein-
schnitt, 14 mit syntaktischem Einschnitt ohne Nythmusmechsel, 6 mit Einschnitt
und Rhythmuswechsel. Zwei Reihen (23. 28) haben beide Formen, Einschnitt
mit und ohne Wechsel. Die große Mehrzahl der Verse trägt den Charakter rue-
gehemmter Bewegung, Rhythmuswechsel tritt in besonders eindrucksvollen Reihen
ans: 4, 6, 7, 22, vor allem 51. In V. 57 ist kein rhythmischer Wechsel dnrch
den Einschnitt entstanden, aber der zweite Abschnitt der Reihe beginnt mit einer
schwebenden Betonung:
komm, trink mir Bescheid,
so daß dieser Vers seiner Wirkung nach den Versen mit Einschnitt und
Rhythmuswechsel ganz nahe steht.
Durch das ganze Gedicht hin ist sonst volle Übereinstimmung von natür-
licher Wortbetonung und Versbetonung vorhanden, auch im Versanfang. An
etlichen Stellen aber finden charakteristische Tonerhöhungen im Auftakt statt, und
zwar geringere Erhöhungen- V. 14. 31/32, bedeutende Erhöhungen: V. 28. 51.
Die Lesarten zu unserer Ballade zeigen nun, wie Uhland in weitem Umfange
bemüht ist, die ^-Takte zu vermehren oder sonst Beweglichkeit in den Rhythmus
zu bringen. Dies zeigt sich in Vers 5. 7. 8. 34. 36. 38. 42. 45. 50. 53. 59.
Vers 5. Aus:
Das ist Taillefer, der ...
wird :
Das ist der Taillefer, der ...
Vers 7. Aus:
schürt und facht
wird:
fchüret und facht.
Vers 8 wird ein syntaktischer Einschnitt beseitigt. Aus:
Am Abend, wenn er sich legt, am Morgen, wenn er erwacht
wird :
Wann er abends sich legt und wann er morgens erwacht.
Vers 34. Aus:
Zuerst als Knecht und dann als Ritter frank
wird:
Zuerst als ein Knecht und dann als ein Ritter frank.