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Schmidt, Robert
Das romanische Kunstgewerbe in Deutschland — Bibliothek der Kunstgeschichte, Band 16: Leipzig: Seemann, {1922]

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https://doi.org/10.11588/diglit.67325#0014
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entschädigen für die meist untergegangenen oder ver-
ständnislos restaurierten Wandgemälde. Während der
strengere Stil aus den um 1200 entstandenen Werken des
Gerlachus (Abb. 19) spricht, zählen die Fenster in St.
Cunibert in Köln (um 1248) mit ihren schlanken aus-
drucksvollen Figuren zu den glänzendsten, schon dem
weicheren Spätstil angehörigen Beispielen (Abb. 20).
Hier meldet sich schon leise die Gotik, die noch im
dreizehnten Jahrhundert die Führung voll übernimmt
und ein neues Formenideal auf den Schild erhebt.
Die Schöpfungen des deutschen romanischen Kunst-
gewerbes durchweht ein Geist erhabenen Ernstes und
monumentaler Größe, kongenial der schwerblütig-ge-
waltigen Baugesinnung jener Zeit. Hier noch weniger
als in späteren Kunstepochen läßt sich ein Strich ziehen
zwischen der sog. hohen Kunst und den Werken der
Kleinkunst.

Am besten unterrichtet über das romanische Kunst-
gewerbe: Otto von Falke in „Illustrierte Geschichte des
Kunstgewerbes“, herausgeg. von Georg Lehnert (Berlin
o. J.) Bd. I. -— Daselbst auch weitere Literaturangaben.
Ferner: Otto von Falke und Heinrich Frauberger „Deut-
sche Schmelzarbeiten des Mittelalters“ (Frankfurt a. M.
1904), sowie Max Creutz „Die Anfänge des monumen-
talen Stiles in Norddeutschland“ (Cöln 1910).

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