liehe AUnari-Photographie des 70jährigen Böcklin von
1897 (Abb. 16). Das ist, hinter allen vom Schicksal ihm
aufgedrängten Fassaden, der wahre Böcklin. Wenn man
in dieses Antlitz blickt, das mehr das eines Bauern als
eines Städters ist, versteht man den Bruch mit Jakob
Burckhardt, dem altkultivierten, kritischen Stadtmen-
schen, und versteht man auch Böcklins Freundschaft mit
Gottfried Keller. Böcklins Großvater ist aus dem Schaff-
hausischen Dorf Beggingen nach Basel gezogen (Anm.
21). Manchem bedeutenden Schweizer des 19. Jahrhun-
derts spürt man die Nähe der bäuerlichen Herkunft an.
Bei Böcklin erklärt sich daraus beides: die unkritische
Ungeschütztheit gegenüber der „großen Welt“ in „großer
Zeit“, wie sie aus seinem letzten Selbstbildnis spricht, und
die innerste Intaktheit seines angeborenen Wesens, von
der uns die Altersphotographie so ergreifende Kunde
gibt.
Wenn man in dieses Antlitz blickt, so weiß man, daß
Pan und Faun die seinem Herzen nächsten Gestalten
sind.
29
1897 (Abb. 16). Das ist, hinter allen vom Schicksal ihm
aufgedrängten Fassaden, der wahre Böcklin. Wenn man
in dieses Antlitz blickt, das mehr das eines Bauern als
eines Städters ist, versteht man den Bruch mit Jakob
Burckhardt, dem altkultivierten, kritischen Stadtmen-
schen, und versteht man auch Böcklins Freundschaft mit
Gottfried Keller. Böcklins Großvater ist aus dem Schaff-
hausischen Dorf Beggingen nach Basel gezogen (Anm.
21). Manchem bedeutenden Schweizer des 19. Jahrhun-
derts spürt man die Nähe der bäuerlichen Herkunft an.
Bei Böcklin erklärt sich daraus beides: die unkritische
Ungeschütztheit gegenüber der „großen Welt“ in „großer
Zeit“, wie sie aus seinem letzten Selbstbildnis spricht, und
die innerste Intaktheit seines angeborenen Wesens, von
der uns die Altersphotographie so ergreifende Kunde
gibt.
Wenn man in dieses Antlitz blickt, so weiß man, daß
Pan und Faun die seinem Herzen nächsten Gestalten
sind.
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