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Schön, Theodor von
Aus den Papieren des Ministers und Burggrafen von Marienburg Theodor von Schön (Band 4): Anlagen zum 2. Theil, Scharnhorst — Berlin, 1876

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https://doi.org/10.11588/diglit.24268#0469

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mrd gutmüthig gemeint wird, — unschädtich, und mn so
unschädlicher, da dieselbe wegen ihrer Ohmnacht sosort beim
Eintritt in die Welt todt in sich zusammenstnrzen muß, wegen
der darin jedoch oersteckten verkehrten Grundrichtungen könnte
selbige aber dennoch, wenn sie ins Leben treten sollte,
Confusion und Mißverständnisse erregen, nud die gute Sache
des Adels compromittiren.

Der halbe Mond wird bald überall aus unserm Fest-
'lande herrschen! (Goethe hat in seinem Westöstlichen Divan
Bahn gebrochen.) Es leben die Wiener Lerehrer des Groß-
Tnrken in vollständigen muselmännischen Träumereien, um-
uebelt von Weihrauch uud Opiumdünsten taumelt^man so
süß durchs Leben, und hat dabei diejenige Art von Festem,
Bestehendem und Positivem, welche manche Lente lieben.
Allmälig deutet man immer mehr Alles in muselmänui-
schen Geist um. So z. B. macht man, wie es scheint, einige
Fortschritte in der gutgemeinten und unbewußten Tendenz,
unser Adelswesen in ein Zünitscharenwesen umzudeuten,
und da die Janitscharen noch zu constitutionell und selbst-
ständig sind, so dürsen wir daran noch nicht verzweiseln, daß
in unsern Wienerischen Zeitungen honnette und anständig
mäßige Geschäftsmänner noch dahin durchdringen werden, die
Spitze des Systems, die Eunuchen, mit gelähmter Zunge,
als die ersprießlichste und ehrenwertheste Corporation zn em-
pfehlen. — Gott erhalte Sie gesnnd und srisch.

Dohna.
 
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