Schön, Theodor von: Aus den Papieren des Ministers und Burggrafen von Marienburg Theodor von Schön (Band 5): Kirchen- und Schulpolitisches (Berlin, 1882)

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scheinen. Aber sie sind in den politischen Grnndsätzen, die
durch die heilige Allianz erzeugt sind, die immer bestimmter
cinen vollkommenen Gehorsam fordern, die den Untergang
der deutschen Universitäten heischen, die allem Unterrichts-
wesen eine unwandelbare Form zudenken, uwd die mit Lehr-
und Glaubensfreyheit immer weniger sich vertragen werden.
Das heißt also, die ihr Heil und das Heil der Welt nur im
Katholizismus finden können. Oesterreich weiß was es thut;
Preußen aber, wenn es fich hierin Oesterreich ergiebt, weiß
nicht was es thut, weiß nicht, daß es sich sein männliches
Vermögen rauben läßt, und bald charaeterlos in fremder
Sphäre ohmächtig dastehen wird. Jene gefährliche Lehre wird
immer kecker gepredigt, nnd immer consequenter in Anwendung
gebracht, und muß desto mehr empören, da manche dieser
Lehrer, indem sie blinde Unterwerfung und blinden Glauben
predigen, für sich, als höhere Wesen, die Jrreverenz und den
Unglauben iu xstto behalten. Solche Gefahren bedrohen
Europa, vor allen unsern Staat, und find anch dem geist-
lichen Ministerium schon sehr nahe gernckt. Gegen diese mit
gesammelter Kraft, klarer Ruhe und festem Muth sich zu
rnsten, das wird dem freyen und frommen Manne ziemen,
und sich nicht dnrch dies oder jenes Geschrey, hie ist es oder
da! irre machen zn lasfen.

Ew. Excellenz Ladung vor den Thron des Königes wird
den nicht schrecken können, der täglich vor den Thron seines
inneren Richters zur Rechenschaft tritt, und der immer vor
dem Auge des Königs der Könige wandelt; erfreulich mnßte
es ihm vielmehr seyn, durch einen so auffallenden und die
Kraft verdoppelnden Anlaß genöthigt zu werden, seine Ueber-

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