Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Schopenhauer, Johanna
Carl Ludwig Fernow's Leben — Tübingen: In der J. G. Cottaschen Buchhandlung, 1810

DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.49921#0210
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
IYÜ

stehr, abgerechnet, ist alles hier sehr unmerkwürdig.
Die Gemälde sind fast alle Kopien, und die Origi-
nale von großen Meistern sind ihre unvollkommensten
Arbeiten. Correggio's schönste Stücke findet man
hier schlecht kopirt; z. B. die Nacht, die heilige Fa-
milie von Parma, und andere.
Wir hielten uns hier wohl über zwei Stunden
auf, und sahen die Iso la Madre, Pescaria, auf
der ein Dorf und eine Kirche ist, und die Jsolina
nur von ferne. Schade ist es, daß das Schloß nicht
ausgebaut ist. Es hat keine schöne Archircktur; der
mittlere Stock ist kleiner, als der oberste; die Lan-
dungsstelle mit dem Aufgange ist schön. Alle Statuen
im Garten stehen elend, und wie von Koth zusammen-
gebacken da; am Meisten aber fallt der häufige Miß-
brauch des Worts Kurnilims auf, der mit der blen-
denden Pracht mancher Zimmer, und besonders der
Betten, über die er mit Gold gestickt ist, einen Ab-
stich macht, der zur Satyre verleiten könnte.
Man sieht hier alle Boromäen von Santo
Carlo bis auf den heutigen regierenden Grafen,
theils in Stukko, theils in Gemälden abgebildet. Der
viele unächte Marmor, die wenigen Ordinale, und
 
Annotationen