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Schottmüller, Frida
Bibliothek für Kunst- und Antiquitätensammler (Band 12): Bronze: Statuetten und Geräte — Berlin: Schmidt, 1921

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https://doi.org/10.11588/diglit.66366#0101
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Die italienische Renaissance.

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desselben Motivs in Lebensgröße gehen. Das gilt von der Antike,
wie von der christlichen Ära, von Griechenland — man erinnere
sich der Klagefrau aus der
mykenischen Epoche und
des archaischen Waffen-
läufers — wie von Italien
und Nordeuropa. In die-
sem Sinne erscheint Ber-
toldo als ein bedeutungs-
voller Vorläufer der wenig
jüngeren Meister der klas-
sischen Kunst, die das
Können der Frührenais-
sance aufs glücklichste zu-
sammengefaßt und noch
vermehrt haben. Diesen
Reigen eröffnet Leonardo
da Vinci (1452—1519),
dessen Reitergruppen Lu-
dovico Sforzas und Tri-
vulzios in Mailand zwar
nie zur Ausführung ge-
kommen sind, aber die
Entwürfe zu beiden offen-
baren das vielseitigste
Genie der Renaissance
auch auf dem Gebiet frei-
plastischer Komposition als
kühnen Neuerer. Bis vor
wenigen Jahren brachte
man nur mehrere Statu-
etten schreitender Pferde
(Abb. 72) — vielleicht von
Giovanni Francesco Rustici, der unter den jüngeren Floren-
tinern Lionardo besonders nahestand — mit den Mailänder Ent-

Abb. 70. Bertoldo. Herkules. %
Berlin, Kaiser-Friedrich-Museum.


Schottmüller, Bronze.

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