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Schramm, Albert; Möller, Maria [Hrsg.]
Der Bilderschmuck der Frühdrucke (Band 11): Die Drucker in Lübeck: 2. Steffen Arndes — Leipzig, 1928

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https://doi.org/10.11588/diglit.12372#0017
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Das neue Testament enthält die Holzschnitte Abb. 1046 bis Abb. 1 047: Matthäus mit dem Engel, Markus mit
dem Löwen, Lukas mit dem Ochsen, Johannes mit dem Adler, die bereits für das Plenarium 1495 benutzt waren,
außerdem den mehrfach benutzten Holzschnitt: Übergabe eines Briefs an den Boten (Abb. 953). Am Schluß des
ganzen Bandes finden sich ein Schild mit dem Reichsadler.

In Lübeck sind eine ganze Anzahl Gebetbüchlein in der Incunabelzeit gedruckt worden. Ihr Bilderschmuck
deckt sich im großen Ganzen mit dem, was „Dat bok der medelydinghe Marien" an Holzschnitten bringt.
„Vp den dynstedach na Ambrosij des hillighen bysschoppes. Int iaer vnses heren. M. CCCCXCV" ist das reich
illustrierte Bändchen erschienen. Es enthält folgende Holzschnitte:

„Wo dat maria tho bethlee ghinck . vn wo so daer ere leue kid

thelede" (Abb. 1048).
„Se lede yd yn ccn kribbelyn" (Abb. 1049).
„Wo dat Maria offerde Jhesum in den tepel" (Abb. 1050).
„wo dat Maria horede ene droeflyke boedeschop.dat se scholde

myt deine klenen kynde vleen in egypten" (Abb. 1051).
„wo dat Maria ene swaren vn harden ghank wanderde in egipte"

(Abb. 1052).

„wo dat Maria mit ereme leuen kynde soeue iaer wanede in egipten"
(Abb. 1053).

„wo dat Maria ere leue kynd ihesum vorlaren hadde to iherusalem"
(Abb. 1054).

„wo dat Maria ere kinde navolgede alse he was drutich iaer old in

grote armode" (Abb. 1055).
„Maria in betanien" (Abb. 1056).

„wo dat maria sath de ghantzen nacht in groter droefnisse . vnde
wenede bitterliken sere" (Abb. 1057).

„wo dat maria van bethanien ghink to iherusalem" (Abb. 1058).
„wo dat maria stüd vor caiphas husc. vn sach ere kynd iamerliken

dar vt theen tho pilato" (Abb. 1059).
„wo dat maria sach ere leue kynd mit ene Witten klede ghekledet"

(Abb. 1060).

„wo dath maria navolghede ere leue kinde alse he dat sware crutze

droch vth der stadt iherusalem" (Abb. 1001).
„wo dath maria horede ere leue kynd ihesum mit ysere neghelen

an dath crutze neghelen (Abb. 1062).
„wo dath druttein swerde marien horte dörsteke" (Abb. 1063).
„wo dat Maria sere barmeliken stund vnder dem crueo" (Abb. 1064).
„wo dath ihesus an dem crueo bevoel sine leuen moder sunte

iohanne" (Abb. 1065).
„wo dath maria horede er alderleueste kind ihesum iamerliken ropen

my dorstot" (Abb. 1066).
„wo dat Maria sach longinii een speer in eres kyndes syden steken"

(Abb. 1067).

„wo marien tho der vespertyd ward dath do de kynd in erö schot

also barmelyken ghelecht" (Abb. 1068).
„Dyt is de lenghe . de grote . vn de brede der wunde vnses heren
' ihesu cristi" (Abb. 1069).

„wo dat Maria ere leeue kynd sach begrauen" (Abb. 1070).

„wo dat de arme bedröuede moder maria wedderüme to iherusalem

ghink" (Abb. 1071).
Die Mutter Christi, von fünf Schwertein durchbohrt (Abb. 1072).

Drei Ausgaben von Gebetbüchern1) bringen die Jahre 1496, 1497, 1499, ^e m ihrem Bilderschmuck,
wie schon gesagt, von dem „Bok der medelydinge Marien" abhängig sind. Das wenige, was neuist (siehe Abb. 1074
bis 1080), ist nicht immer ganz auf der Höhe der Holzschnitte des „Boks der medelydinge Marien".

*

Der Almanach des Jahres 1496 ist nur in einem Bruchstück vorhanden, auch der Holzschnitt desselben
ist nicht ganz auf uns gekommen (Abb. 1075). Der Druck „Valentinus: Practica" ist in beiden erhaltenen
Exemplaren unvollständig. Das Titelblatt ist nur in dem Exemplar von Uppsala vorhanden, aber nur mit einem
Fragment der Figur des Kalenders (Abb. 1075).

Was sonst an Drucken von Steffen Arndes erhalten ist (siehe Zusammenstellung Seite 12), enthält nur Holz-
schnitte, die Wiederholungen aus anderen Drucken sind.

Der Holzschnitt 1075 a findet sich auf dem Titel von Vir du ng, Practica 1492; der Holzschnitt 1081 in dem
Druck „ K a h 1 e n b e r g - P f a f f e", Die Holzschnitte 1085 u. 1084 gehören zu dem Druck „V an den detmerschen
is dytghedicht, Holzschnitt Abb. 1082 endlich stehtauf dem Titelblatt von Wimphelings „Disceptatio".
Im übrigen siehe Nachträge in Band 12 des „Bilderschmucks".

l) Yergl.: Albert Schramm. Illustrierte Gebetbücher des 15. Jahrhunderts. Wolfenbüttel 1928.

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