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DIE MASCHINERIE DER WELT

Es stand uns im Bauhaus frei, dem Ministerium noch
einen Künstler zur Berufung an das Bauhaus vorzuschla-
gen. Mit Recht meinte Gropius, daß dem Bauhaus ein
Vertreter des Konstruktivismus fehle. Es war schwer, den
geeigneten Mann zu finden, der die innere Anlehnung
an die Architektur, wie sie in Holland seit einigen Jahren
gepflegt wurde, haben sollte. Naheliegend war es, an
Theo van Doesburg zu denken, der sich seit mehreren
Wochen in Weimar aufhielt und ein sehr guter Vertreter
des Stijl war. Er hatte uns alle öfters besucht, um persön-
lichen Anschluß an das Bauhaus zu gewinnen, den er am
engsten bei Walter Gropius selbst fand. Gropius hat spä-
ter auch ein Bauhausbuch von Theo van Doesburg her-
ausgegeben. Dem Meisterrat aber schlug er ihn damals
nicht vor, und so stand Doesburg nicht zur Diskussion.
Ich selbst hätte gern Piet Mondrian vorgeschlagen, wußte
aber im voraus, daß er nicht zu haben war, und unterließ
deshalb meinen Vorschlag. Da präsentierte Gropius uns
den Ungarn Laszlo Moholy-Nagy, dessen Bilder Her-
warth Waiden gerade im STURM in einer Berliner Erst-
ausstellung gezeigt hatte. Wir stimmten Gropius zu.
Gewiß ist es für Moholy-Nagy sehr schwer gewesen, sich
zwischen uns anderen zurechtzufinden. Jeder von uns
ging seinen eigenen Weg. Jeder erkannte den anderen
an. Wir hatten uns gegenseitig zurechtgependelt. Viel-
leicht darf man sagen, daß wir alle unter dem Anhauch
 
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