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Schriften der Alterthums- und Geschichtsvereine zu Baden und Donaueschingen — 2.1846

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Zell: Uebersichtliche Darstellung und Verzeichniß der in den Großherzogthum Baden bisher aufgefundenen Schriften
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https://doi.org/10.11588/diglit.13324#0023
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nicht zu z?adenburg gefundcn, sondern von Maliiz aus durch den
Bischof Dalberg dorthin gebracht worden.

Die Fundorte dieser römischcn Reste in dem Großherzvgthum
erstrecken sich von der südlichen Grenze (Thicngen) bis in die Nähe
des Mains, an die Grenze dcr ehemaligen römischen Befestigung
(Osterburken); nach Osten an die Quellen der Donau (Hüfingen).
Jnnerhalb dieses Gebietes trctcn am bedeutendsten hcrvor: Baden,
Pforzheim, Heidelberg, Ladenburg und sene bezeichnete Gegend des
Odenwaldes (Osterburken).

Der größte Theil dieser Jnschriften enthält keine Zeitangabe
und die Zeit der Abfassung kann in dicsen Fällen aus histori-
schen und paläographischen Gründen nur annähernd bestimmt wer-
den. Die älteste Jnschrift ist senes Fragment zn Baden, welches
den Namen des Kaisers Trasanus zcigt (Verzeichniß Nr. 2). Un-
ter den übrigen, deren Zeit sich näher bestimmen läßt, sind: die
zu Mühlenbach gefundene Ara der Diana Abnoba mit Angabe
der Consuln im I. 194 n. Ch. (Nr. 40); die Meilenzeiger mit
den Namen der Kaiser Caracalla, Heliogabal, Severus Aleran-
der aus der Zeit 213-235 n. Ch. (Nr. 48. 49. 67. 68. 73);
der Widmnngsstein zu Ladenburg zu Ehren dcs Jupiter, der Juno
und der Minerva mit ErwLhnnng des Kaisers Diocletian und
der Consuln des Jahres 292 n. Ch. (Nr. 35). Bei einer angeb-
lich noch etwas spätern Jnschrift zu Obrigheim am Neckar (Verz.
Nr. 50), wo man den Namen des Constantius finden will, ist diese
Lesart sehr zweifelhaft. (Vergl. Stälin Wirt. G. I. 46 N. 151.)
Einige Grabschriften (Nr. 12. 13. 43) gehören nach Sprache und
Schrift zu schließen in die späteste Zeit der römischen Herrschaft
im Zehndlande.

Hinsichtlich desMaterials bcmcrken wir, daß nur eine die-
ser Jnschriften auf Marmor eingegraben ist, die zuletzt erwähnte
zu Ladenburg gefundene. Der Stein ist der weißliche Marmor,
der noch jetzt an der Bergstraße gefunden wird. Gleichfalls nur
eine ist auf Metall, auf einem zu Badenweiler gefundenen dünnen
silbernen Plättchen (Nr. 17). Alle übrigen sind auf Sand- oder
Kalkstein.
 
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