VI
Vorwort.
uns nicht der dargestellten Person wegen zu interessiren
braucht, sondern uns schätzbar erscheint, weil wir die
scharfauffassende Liebe, mit welcher der Künstler sich in
das Wesen seines Vorbildes eingelebt hat, aus der
Art der Arbeit herausfühlen und erkennen, so ist es
auch mit gegenwärtigem Buche der Fall. Es ist auch
ein Porträt, man kann sagen ein Porträt im Geiste
Cranach's. Nicht auftretend „in selbständiger Schönheit
der Form, nicht im Halbdunkel die Mittel zu küust-
lerischen Effecten suchend". Von einem Künstlerroman
trägt das Buch nicht eine Spur an sich — eiu Umstand,
den man dazu benutzt hat, es mehr eine schätzbare
Sammlung von Materialien zu nennen — wohl aber
stellt es seinen Gegenstand „durch Zeichnung, Motive
und Wahrheit der Farben so deutlich und erschöp fend
als möglich" dar. Dieses Zeugniß, von meinem ver-
storbenen Vater Cranach's Arbeiten ausgestellt, glaube
ich in gewissem Sinne auf die Arbeit meines Vaters
selbst übertragen zu können.
Daß es demselben daran gelegen war, so erschöpfend
als möglich darzustellen, dafür bietet die Herausgabe
dieses dritten Theiles einen Beweis. Derselbe ent-
hält die Arbeit von abermals funfzehn Jahren, in
denen der Verfasser immer noch an dem Gegenstande
fortarbeitete, das schon Gegebene erweiternd und Neues
hinzufügend. Der Umstand, daß er in engem An-
schluß an die beiden frühern gearbeitet ist, bewirkt
einerseits, daß er eine nothwendige Ergänzung zu den-
selben abgibt, andererseits aber auch, daß er kein
Vorwort.
uns nicht der dargestellten Person wegen zu interessiren
braucht, sondern uns schätzbar erscheint, weil wir die
scharfauffassende Liebe, mit welcher der Künstler sich in
das Wesen seines Vorbildes eingelebt hat, aus der
Art der Arbeit herausfühlen und erkennen, so ist es
auch mit gegenwärtigem Buche der Fall. Es ist auch
ein Porträt, man kann sagen ein Porträt im Geiste
Cranach's. Nicht auftretend „in selbständiger Schönheit
der Form, nicht im Halbdunkel die Mittel zu küust-
lerischen Effecten suchend". Von einem Künstlerroman
trägt das Buch nicht eine Spur an sich — eiu Umstand,
den man dazu benutzt hat, es mehr eine schätzbare
Sammlung von Materialien zu nennen — wohl aber
stellt es seinen Gegenstand „durch Zeichnung, Motive
und Wahrheit der Farben so deutlich und erschöp fend
als möglich" dar. Dieses Zeugniß, von meinem ver-
storbenen Vater Cranach's Arbeiten ausgestellt, glaube
ich in gewissem Sinne auf die Arbeit meines Vaters
selbst übertragen zu können.
Daß es demselben daran gelegen war, so erschöpfend
als möglich darzustellen, dafür bietet die Herausgabe
dieses dritten Theiles einen Beweis. Derselbe ent-
hält die Arbeit von abermals funfzehn Jahren, in
denen der Verfasser immer noch an dem Gegenstande
fortarbeitete, das schon Gegebene erweiternd und Neues
hinzufügend. Der Umstand, daß er in engem An-
schluß an die beiden frühern gearbeitet ist, bewirkt
einerseits, daß er eine nothwendige Ergänzung zu den-
selben abgibt, andererseits aber auch, daß er kein