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Kleine Galerie Walter Schüler (Berlin); Meyer, Ewald [Ill.]
Ewald Meyer: Aquarelle aus französischer Gefangenschaft : August - September 1947 — Berlin: Kleine Galerie Walter Schüler, 1947

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https://doi.org/10.11588/diglit.70686#0004
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EWALD MEYER. Seine Aquarelle aus der Gefangenschaft setzen sich selbst einen
ganz bestimmten Anfang, der keinen falschen Anspruch aufkommen lassen kann.
Dieser Anfang heißt nicht: Wille zur Kunst, sondern persönliche Aufzeichnung von
Erlebnissen. Ewald Meyer geht also vom Dokumentarischen aus und sucht nach
der Form, die ihn im Laufe der Niederschrift immer gründlicher von der seelischen
Schwere befreit, welche der Aufenthalt in der Gefangenschaft ihm aufburdete.
Diese alle Verwirrung zwischen Anspruch und Leistung von vornherein ausschlie-
ßende Haltung verleiht seinen Arbeiten eine leuchtende Durchsichtigkeit. Und
schließlich wird ihm immer stärker bewußt, daß er sich zu dem Ziele eines bildne-
rischen Schaffens unterwegs befindet, das mehr und mehr sich einer künstlerischen
Verantwortung verpflichtet fühlt. Gewiß trägt die klare moralische Verantwortung
zu solchem Wirken wesentlich dazu bei, daß die eigentliche Ausformung der
optischen Erlebnisse eine faszinierende Präzision erreicht. Sie ist deshalb so über-
raschend, weil Ewald Meyer nichts anderes als Stimmungen vermitteln will. Die
 
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