dramatischer Belebung ergänzt. Ohne Werke, wie sie, eine van
Gogh verwandte Natur offenbarend, im Rohlfs-Saal des Wei-
marer Museums hängen, würde der Weimarer Malerschule ihr
expressionistischer Abschluß fehlen.
Van de Velde, der zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts nach
der Stadt Goethes berufen worden war, entdeckte den Meister
neu — wie vorher schon Richard Strauß ihn erkannt und seine
Bilder erworben hatte. Er empfahl ihn an Karl Ernst Osthaus,
den Kunstfreund Westfalens; so kam Rohlfs nach Hagen und in
engste Verbindung mit der modernen Kunst. Dort wurde Thorn-
Prikker, der Meister linearer Komposition für Wandbilder und
Glasmalerei, ihm Freund und Vorbild. Aber bei ihm ist die Linie
Begrenzung und Abschluß, bei Rohlfs Träger des Lichts, hinüber-
flammend in ein oft grelles Weiß. Christian Rohlfs hat auch, als
ihm die Neo-Impressionisten durch Osthaus bekannt wurden,
getüpfelt und gestrichelt, aber seine Farbflecke bedeuten nicht
Auflösung, sondern energische Bewegung, sie modellieren Berg
und Baum, Körper und Haus plastisch heraus. Wohl kam er dann
in den Bannkreis Noldes, aber die Rhythmik seiner Farben und
Konturen greift über das Gegenständliche hinaus und weist auf
eine Gesetzmäßigkeit hin, die unabhängig vom Gegenständlichen
Gogh verwandte Natur offenbarend, im Rohlfs-Saal des Wei-
marer Museums hängen, würde der Weimarer Malerschule ihr
expressionistischer Abschluß fehlen.
Van de Velde, der zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts nach
der Stadt Goethes berufen worden war, entdeckte den Meister
neu — wie vorher schon Richard Strauß ihn erkannt und seine
Bilder erworben hatte. Er empfahl ihn an Karl Ernst Osthaus,
den Kunstfreund Westfalens; so kam Rohlfs nach Hagen und in
engste Verbindung mit der modernen Kunst. Dort wurde Thorn-
Prikker, der Meister linearer Komposition für Wandbilder und
Glasmalerei, ihm Freund und Vorbild. Aber bei ihm ist die Linie
Begrenzung und Abschluß, bei Rohlfs Träger des Lichts, hinüber-
flammend in ein oft grelles Weiß. Christian Rohlfs hat auch, als
ihm die Neo-Impressionisten durch Osthaus bekannt wurden,
getüpfelt und gestrichelt, aber seine Farbflecke bedeuten nicht
Auflösung, sondern energische Bewegung, sie modellieren Berg
und Baum, Körper und Haus plastisch heraus. Wohl kam er dann
in den Bannkreis Noldes, aber die Rhythmik seiner Farben und
Konturen greift über das Gegenständliche hinaus und weist auf
eine Gesetzmäßigkeit hin, die unabhängig vom Gegenständlichen