ANTON GRAFF
Eine Ausstellung von Werken des kursächsischen
Hofmalers Anton Graff, der in Berlin einen grossen
Teil seiner dankbarsten Aufträge erhalten hat, ist
von dem Kunstsalon Eduard Schulte seit längerer Zeit
in Aussicht genommen. Die Verwirklichung des Planes
hatte mit grossen Schwierigkeiten zu rechnen, denn
die Gemälde des Künstlers sind über weite Gebiete
des Deutschen Reiches und der Schweiz verstreut,
manche, die ehemals bekannt waren, sind jetzt nicht
mehr nachweisbar, viele Besitzer Graffscher Porträts
waren nicht zu bestimmen, die geplante Ausstellung
durch Verleihung ihrer Schätze zu unterstützen und
zu vervollständigen. Das gilt in erster Linie von einer
Anzahl von staatlichen und städtischen Galerien und
Museen, die grundsätzlich ihr Eigentum für Aus-
stellungszwecke nicht abgeben. Um so mehr ist es den
Besitzern Graffscher Bildnisse, die das nachfolgende
Verzeichnis aufzählt, besonders auch der Liberalität
einzelner auswärtiger Behörden, von denen der aka-
demische Senat der Universität und die Handelskammer
in Leipzig mit besonderer Auszeichnunggenanntwerden
sollen, zu danken, dass sie sich bestimmen ließen, ihr
Eigentum dem kunstgeschichtlich-patriotischen Unter-
nehmen zur Verfügung zu stellen. In der Schweiz
hat sich Herr Dr. Ötto Waser in Zürich, wie hier mit
besonderem Dank hervorgehoben werden mag, bereit
finden lassen, das Unternehmen nach Kräften zu fördern.
Kann die Ausstellung der Werke des Meisters den An-
spruch erheben, die Tätigkeit Anton Graffs, namentlich
auf der Höhe seines Schaffens, in klaren Umrissen vor-
zuführen, so ist sie weit davon entfernt, eine annähernd
vollständige Übersicht über sein Lebenswerk bieten zu
wollen. War doch auch schon aus Gründen der räum-
lichen Beschränktheit eine Auswahl notwendig. Doch
wird das, was unter beschränkten Verhältnissen hier
geboten wird, genügen, die Kunst des Meisters in ihren
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Eine Ausstellung von Werken des kursächsischen
Hofmalers Anton Graff, der in Berlin einen grossen
Teil seiner dankbarsten Aufträge erhalten hat, ist
von dem Kunstsalon Eduard Schulte seit längerer Zeit
in Aussicht genommen. Die Verwirklichung des Planes
hatte mit grossen Schwierigkeiten zu rechnen, denn
die Gemälde des Künstlers sind über weite Gebiete
des Deutschen Reiches und der Schweiz verstreut,
manche, die ehemals bekannt waren, sind jetzt nicht
mehr nachweisbar, viele Besitzer Graffscher Porträts
waren nicht zu bestimmen, die geplante Ausstellung
durch Verleihung ihrer Schätze zu unterstützen und
zu vervollständigen. Das gilt in erster Linie von einer
Anzahl von staatlichen und städtischen Galerien und
Museen, die grundsätzlich ihr Eigentum für Aus-
stellungszwecke nicht abgeben. Um so mehr ist es den
Besitzern Graffscher Bildnisse, die das nachfolgende
Verzeichnis aufzählt, besonders auch der Liberalität
einzelner auswärtiger Behörden, von denen der aka-
demische Senat der Universität und die Handelskammer
in Leipzig mit besonderer Auszeichnunggenanntwerden
sollen, zu danken, dass sie sich bestimmen ließen, ihr
Eigentum dem kunstgeschichtlich-patriotischen Unter-
nehmen zur Verfügung zu stellen. In der Schweiz
hat sich Herr Dr. Ötto Waser in Zürich, wie hier mit
besonderem Dank hervorgehoben werden mag, bereit
finden lassen, das Unternehmen nach Kräften zu fördern.
Kann die Ausstellung der Werke des Meisters den An-
spruch erheben, die Tätigkeit Anton Graffs, namentlich
auf der Höhe seines Schaffens, in klaren Umrissen vor-
zuführen, so ist sie weit davon entfernt, eine annähernd
vollständige Übersicht über sein Lebenswerk bieten zu
wollen. War doch auch schon aus Gründen der räum-
lichen Beschränktheit eine Auswahl notwendig. Doch
wird das, was unter beschränkten Verhältnissen hier
geboten wird, genügen, die Kunst des Meisters in ihren
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