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Schulz, Johann Christoph Friedrich; Gebauer, Johann Jakob [Oth.]; Michaelis, Johann David [Oth.]
Joh. Christoph Friedr. Schulz, ordentl. Professors der Theologie, Consistorialraths, Superintendenten, Definitors, und ersten Predigers an der Burgkirche zu Gießen, Anmerkungen über die vier Evangelisten, vornehmlich in Beziehung auf die Michaelischen Anmerkungen zu seiner Uebersetzung des Neuen Testaments — Halle: bey Johann Jacob Gebauer, 1794 [VD18 12791024]

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.49563#0282
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denken, ihre liegende Gäter wenigstens an ihre Verwandten oder Kinder,
wofern sie deren hatten, abzugeben, und eben dadurch diese von der christ-
lichen Religion entweder abzuhalten, oder an Palästina zu fesseln. —
Doch, indem ich dieses geschrieben habe, sehe ich, daß N'r. bey V. 33. ei-
niges hieher gehörige beybringt. Ich lasse aber das bereits geschriebene ste-
. hen, weil es doch einiges aus einem andern Gesichtspunkte betrachtet.
V. z6. Wenn M. daran hatte denken wollen, daß (waS
die Philologen langst erwiesen haben) nicht blos Hocdzeie, sondern über-
haupt Gastmahl bedeute, so hätte er sich der ganzen Anmerkung zu die-
sem Verse, und des Zwanges bey V. 37, wo er eine Art von lsslach-
hochzeit (Schmaus nach der Hochzeit nennt er es) anzunehmen genöthigt
ist, vermuthlich weil es ihm stark aufsiel , den mit feiner Braut um Mit-
ternacht nach Hause kommenden Bräutigam noch seinen Knechten aufwar-
ten zu lassen, überheben können.
V. 40. Gegen seine Gewohnheit ist M. bey der Erklärung dieser
Stelle äußerst kurz und abgebrochen: „Ihr wißt nicht, wenn euer Herr
„kommen wird; feyd also zu aller Zeit bereit. „ Dies befriedigt nicht; be-
sonders weil man den Zusammenhang mit dem im unmittelbar vorherge-
henden Verse gesagten Gleichnisse, mit welchem es in so genauer Verbin-
dung steht: X«- ö/xe/L- cor — nicht darin sieht, und noch weniger die Be-
ziehung, die es auf V. 33- u. folg. hat. Ich würde den Faden auf fol-
gende Weiss anknüpfen. „Wenn ein Hausvater von der Stunde unter,
„richtet wäre, in welcher Diebe bey.ihm einbrechen wollen, so würde er
„gewiß um diese Zeit wachen, und sein Haus bewachen lassen. Weiß er
„aber nicht gerade die Stunde, sondern ist nur überhaupt von der Gefahr
„benachrichtigt, von der er bedrohet wird, so schafft er, wenn er nicht an-
„ders zu helfen weiß, das Seinige weg, und bringt es in Sicherheit: ek-
„wa durch Ausleihen, oder durch Auvertrauen an einen guten Freund.
„In diesem letztem Falle seyd ihr, meine Apostel. Die Stunde, in wel-
scher ich kommen, und den Einwohnern in Palästina das Ihrige nehmen
„werde, wißt ihr nicht (entweder weil ich es nicht nützlich für euch finde,
ptzer weil ich sie selbst noch nicht weiß. Vergl. Marc. 13,32. 7^
«0^«^ soäe-s 2 Sj //-I s Tr-L-M--). „Aho macht euch auf
„jeden Fall und auf jede Zeit bereit. Schafft euer Eigenthum weg, wen-
„det es zu Almosen an, so kommt es in die sichersten, in Gottes Hände. „
So spricht die Stelle stark auf V. z z. hin.

-W
 
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