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Schumacher, Karl
Beschreibung der Sammlung antiker Bronzen: Großherzogliche Vereinigte Sammlungen zu Karlsruhe — Karlsruhe, 1890

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https://doi.org/10.11588/diglit.1794#0051

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— 42 —

r.) ein nackter Jüngling, dem das Gewand über die 1. Schulter rückwärts weht,
mit dem linken Fuss auf einen vierseitigen, mit einer Guirlande geschmückten
Altar, der rechte Fuss steht auf dem Boden. In der L. hat er einen Palmstengel
(nur der Stiel und ein Blatt erhalten), in der R. ein Schwert. Er schaut nach links
(v. B.), der Körper ist e. f. gestellt. Im Haar hat er, wie es scheint, eine Binde.
Rechts von ihm (von 1. nach r.) eine weibliche Gestalt in langem Gewand (doch
das rechte Bein, Brust und die mit zwei Ringen geschmückten Arme ent-
blösst, das Obergewand mit quastenartigen Zipfeln) mit e. f. gestelltem Gesicht
und langflatternden Haaren. In den beiden erhobenen Händen schwingt sie
einen Gegenstand, der nicht mehr erhalten (Doppelaxt). Links von dem Jüng-
ling nur noch ein nacktes, nach links gewandtes Bein, der untere Teil eines Leib-
rocks und ein Schild erhalten. Um den Rand lief ein dichter Kranz von schmalen
Blättern. Der Boden erhaben, wellenartig punktiert mit zwei kleinen Rosetten
und einer kleinen Blume rechts. Die Arbeit ist weit besser als bei n. 254, die
Details, namentlich an der Gewandung, sehr sorgfältig nachciseliert.

Erw. Gerhard, etr. Sp. III, S. 340. Ebenso Gerhard, etr. Sp., XXL, 1. Eine Menge
Wiederholungen vorhanden, vgl. Benndorf, griech. und sicil. Vasenbilder, IV., S. 112.
6. (Der siegreiche Paris durch Deiphobos und Cassandra bedroht, früher als Neopto-
lemos Ermordung in Delphi durch Orestes gedeutet).

254. (54). D. 12,8. S. Maler.

Desgl. Unten kleiner, haftenförmiger Griff in zwei Ringchen. Die Rückseite
mit einer Masse ausgegossen und verklebt. Keine Spur eines Charniers. Um
den Rand zwischen vertieften Punktreihen Eierstab, nur unten durch den wellen-
artig angedeuteten (erhabenen und punktierten) Boden unterbrochen. In der Mitte
Dionysos, nackt, von 1. nach r. schreitend, e. f., mit vorgesetztem rechtem Fuss.
Mit der erhobenen 1. Hand schultert er den Thyrsos; das Gewand wallt über den
Oberarm bis auf den Boden herab; der Gott schaut nach 1. (v. B.) herab auf
einen nackten geflügelten, mit zwei Unterarmringen geschmückten Eros, um
dessen Nacken er seine Rechte legt, während dieser sie mit seiner Rechten fest-
hält und zu ihm, vorwärts drängend, aufsieht (der 1. Fuss vor, der r. und der
Oberkörper in Vorderansicht). Vor ihnen, auf sie zurückblickend, eine Leier-
spielerin (Mänade, Körper in Vorderansicht, das Gesicht nach Dionysos zurück-
gewandt), mit Schuhen, langem, am Saume geschmücktem Untergewand, Gürtel
und Mantel. Alle drei mit Haarbinden und Epheu bekränzt. Die Gewänder mit
quastenartigen Zipfeln. Die Leierspielerin auf der Brust und der untere Rand ein
wenig verletzt.

Abg. K. B. 30 e. Erw. Gerhard, etrusk. Spiegel, III, S. 340 f. Friederichs B. K. 3
a. b. Viele Wiederholungen, vgl. Benndorf, gr. und sie. Vasenbilder IV, S. 120 n. 4,
Furtwängler, Sammlung Sabouroff, T. CXLVII, Anm. 3.

255. (869). H. 5,2.

Fragment eines getriebenen Reliefs, weibliche Büste, Kopf nach 1. gewandt,
mit altgriechischem Helm, der an der Seite einen grossen Flügel hat, ziemlich
stark erhaben. Von einem älteren griechischen Spiegelrelief?
 
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