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Schumacher, Karl
Beschreibung der Sammlung antiker Bronzen: Großherzogliche Vereinigte Sammlungen zu Karlsruhe — Karlsruhe, 1890

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https://doi.org/10.11588/diglit.1794#0053

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— 44 —

Breite des Hauptbildstreifs 15 cm. Durch zwei jonische Säulen mit abacus ist
ein Raum abgeteilt, in dessen Mitte auf kurzer, jonischer Säule mit doppelwulstiger
Basis ein aussen mit einem Blattstab verziertes Becken steht, in das von oben herab
aus einem Löwenkopf Wasser rieselt. Von 1. tritt eine nackte Frau heran (mit
Halskette, an der drei bullae, eichelähnlichen Ohrringen und Unterarmringen),
etwas gesenkten Hauptes, mit der L. das lang nach vorn herabfallende Haar
fassend, die R. über das Becken haltend, wie um Wasser aufzufangen. R. vom
Becken eine andere nackte Frau (nach r., Oberkörper und Gesicht e. f., den Kopf
nach der r. Schulter neigend, ebenso geschmückt), mit den Fingern der R. streicht
sie durch das herabfallende Haar, die L. hängt herab. Zwischen ihr und dem
Becken ein unverständliches Gerät, das sich auch auf einem Spiegel bei Ger-
hard, etr. Spiegel V, T. 22 findet (ein offener, in der Mitte der Länge nach
durchschnittener, gitterartig verzierter Cylinder mit einer Handhabe). R. von
dem Kopf der Frau hängt eine Tänie. Weiter nach rechts noch eine Frau, (nach
1., Oberkörper und der etwas nach r. (v. B.) geneigte Kopf fast e. f., die Haare in
einem Schopf aufgebunden). Ihr Gewand ist von der r. Hüfte, wo es von der
herabhängenden r. Hand festgehalten wird, über den Rücken und die 1. Schulter
gezogen (hier von der 1. Hand emporgehalten) und fällt dann an der 1. Seite herab
(mit zwei kurzen Fädchen an den Enden, wie auch bei allen folgenden). Sie ist
in Schuhen und ähnlich wie die vorhergehenden geschmückt (die Halskette mit
mehreren bullae und rautenförmigen Bommeln). L. von der Mittelgruppe, von
1. nach r. schreitende Frau (Oberkörper und der etwas nach der r. Schulter ge-
neigte Kopf en face, die Haare ebenfalls in einen Schopf gebunden), in Ober- und
Untergewand (letzteres mit Halbärmeln, nur an der r. Brust sichtbar), mit
Schuhen, Bullenhalsband, tropfenförmigen Ohr- und breiten Armringen. Die 1.
Hand hängt herab (das Obergewand läuft über den Unterarm weg), die r. vor der
Brust. Hinter ihr schreitet gleichfalls von 1. nach r. eine nackte Frau (mit
bullen- und bommelngeschmückter Halskette, denselben Arm- und Ohrringen,
Schuhen, um das Haupt eine gestirnte Binde); in der L. hält sie einen Spiegel
(mit langem, sich verjüngendem Griff, auf der Scheibe eine Lasa mit balsamarium
in der R. und Stift in der L.), in der R. hat sie ein Stäbchen, das gegen das eine
Ende quergestrichelt ist (discerniculum?). Zwischen den beiden letzten Gestalten
am Boden eine offene cista mit Verzierung: oben ein Streifen einfacher Voluten,
unten Lotosblüten, in der Mitte drei männliche Gestalten, eine in kurzem Chiton
mit Lanze, die andere nackt mit Keule, die dritte grössten Teils verdeckt.

Ausserhalb der Säulen treten von r. und 1. zwei erstaunte Silene heran. Der
von 1. kommende ist ein älterer, runzeliger Mann, der nur noch auf dem Hinter-
kopf Haare hat, mit Schweinsohren, langem borstigen Bart, Stülpnase, Pferde-
schwanz; er trägt Schuhe und ein im Rücken herabfallendes, um den Hals gekno-
tetes und mit kleinen Kreisen verziertes Fell. Die L. hat er erstaunt erhoben, die
R. vor der Brust. Der von r. kommende ist ähnlich, doch scheint er etwas jünger,
ohne Schuhe, die r. Hand ist mehr gesenkt, die Spannung nicht so gut wie bei
dem vorhergehenden ausgedrückt. In der Richtung dieses letzteren schreiten
drei Gestalten; nach 1., wie der zweite Silen, nur eine Frau (in Ober- und Unter
 
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